Solidarpartnerschaft nimmt Gestalt an | Schaumburger Wochenblatt

Solidarpartnerschaft nimmt Gestalt an

Das Fahrzeug aus Bad Nenndorf im Einsatz in Turiysk. (Foto: privat)
Das Fahrzeug aus Bad Nenndorf im Einsatz in Turiysk. (Foto: privat)
Das Fahrzeug aus Bad Nenndorf im Einsatz in Turiysk. (Foto: privat)
Das Fahrzeug aus Bad Nenndorf im Einsatz in Turiysk. (Foto: privat)
Das Fahrzeug aus Bad Nenndorf im Einsatz in Turiysk. (Foto: privat)

Eine Partnerschaft zwischen den Städten Bad Nenndorf und Turiysk in der Ukraine nimmt Form an. Dass bestätigt Ratsmitglied Julian Kelterborn (CDU) aus Bad Nenndorf, der sich Ende Dezember persönlich erneut einen aktuellen Eindruck der Lebensumstände in dieser und weiteren ukrainischen Städten verschaffte. Seine gemachten Erfahrungen und dort geschilderten Bedarfe, wird er in den Partnerschaftsausschuss der Stadt Bad Nenndorf am 31. Januar einbringen. In diesem Ausschuss wird es unter Leitung von Ratsmitglied Ralph Tegtmeier (SPD) auch um weitere Schritte für die Solidarpartnerschaft gehen, die über Andre Lutz, erster Samtgemeinderat, mit Unterstützung durch die „Servicestelle Kommunen in der einen Welt“ (SKEW), das Kompetenzzentrum für kommunale Entwicklungspolitik, bisher koordiniert und gefördert werden.

Auf eine Anfrage aus Bad Nenndorf hin, womit eventuell ad hoc geholfen werden könnte, „erhielten wir eine kleine Liste“ – eine bescheidene Liste – wie Kelterborn gegenüber dieser Zeitung deutlich machte. Zu den Wünschen gehörten zwei Kleinbusse, die zur Beförderung von Senioren und Behinderten dringend benötigt werden. „Es gelang uns, einen geeigneten Neunsitzer zu finden, der über die Servicestelle und somit durch Bundesmittel finanziert, inzwischen zum Einsatz gekommen ist“, wie den Bad Nenndorfer Ausschussmitgliedern per Videokonferenz vorgestellt wurde. Das Fahrzeug fuhr nicht leer nach Turiysk, „sondern wir gaben gleichzeitig gebrauchte Schultafeln mit“, so Kelterborn.

Kelterborn: „Ich habe bei meinem jüngsten Besuch der ukrainischen Stadt auch die Gedenktafel der gefallenen Soldaten aus dem Ort erneut aufgesucht und musste feststellen, dass die Namensliste doppelt so lang geworden ist.“ Der Tod von Vätern, Söhnen, Großeltern führe zu vermehrtem Bedarf an psychischer und sozialer sowie logopädischer Betreuung. Nur ein kleiner Raum stünde hierfür zur Verfügung. Weil die Haushaltsmittel für den Verteidigungsetat gekürzt wurden, ist an weitere Ausstattungen dort nicht zu denken. „Sicherlich könne auch dieser Bereich für eine solidarische Unterstützung in Betracht gezogen werden“, so Kelterborn. Er würde es auch begrüßen, wenn eine offizielle Delegation aus Turiysk nach Bad Nenndorf käme. Es müsse auch gesehen und im Ausschuss thematisiert werden, dass eine Partnerschaft nicht zu den originären Aufgaben der Stadtverwaltung gehöre. Denkbar wäre eine Vereinsgründung, wie sie auch für andere Partnerschaften ins Leben gerufen wurde.


Von Gburek, Winfried
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