Bei einem Ortstermin in Rolfshagen mussten sich die Mitglieder des Umwelt- und Bauausschusses die Schuhe schmutzig machen, um nach einem Marsch durch Feld und Flur die neuralgischen Punkte kennen zu lernen, die immer wieder für Hochwassergefahr in der größten Auetaler Ortschaft sorgen. Bauamtsleiter Friedhelm Liwack erklärte den Ausschussmitgliedern mögliche bauliche Maßnahmen, um Teile der Ortschaft in Zukunft besser zu schützen.
Unabhängig von den eigenen Eindrücken und Vorstellungen soll ein Planungsbüro beauftragt werden und ein Hochwasserschutzkonzept erstellen, „Das Gesamtprojekt schließt allerdings Einzelmaßnahmen nicht aus, die wir in Eigenleistung erbringen können”, so Auetals Bürgermeister Thomas Priemer bei der Besichtigungstour. So sei an ein Regenrückhaltebecken oberhalb des Schwimmbades gedacht, um Oberflächenwasser von landwirtschaftlichen Flächen nach starken Regenfällen aufzufangen. „Hier kann sich Schlamm und Geröll ablagern und gelangt nicht in die Kanalisation”, so Liwack, der in der Vergangenheit mit verstopften Rohren zu tun hatte, die ein Abfließen des Wassers verhinderten. Neben dem Freibad gibt es weitere neuralgische Punkte oberhalb des Schützenhauses in der Karlstraße, im Horstsiek, in der „Reihe” sowie in der Rolfshagener Straße. Bei einigen der möglichen Projekte wird es allerdings nicht ohne die Zustimmung von Grundstückseigentümern gehen, weil die Kanalisation oder offene Gräben über Privateigentum verlaufen. Nach der Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm erhofft sich die Gemeinde finanzielle Unterstützung aus verschiedenen staatlichen und europäischen Fördertöpfen bei der Bewältigung der Maßnahmen. Entsprechende Anträge sind gestellt, der Umwelt- und Planungsausschuss beauftragte zudem die Verwaltung, umgehend ein Ingenieurbüro mit der Planung zu beauftragen. Dafür sind Mittel in Höhe von 10.000 Euro im Vermögenshaushalt 2008 eingeplant.
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Bauamtsleiter Friedhelm Liwack erläutert den Ausschussmitgliedern die neuralgischen Hochwasser-Punkte.