Mit breiter Mehrheit hat sich der Schulausschuss des Schaumburger Kreistages für die Einrichtung von drei neuen Integrierten Gesamtschulen (IGS) im Landkreis bis spätestens zum 1. August 2009 ausgesprochen. Damit kamen die Kommunalpolitiker dem in einer Elternbefragung ermittelten Wunsch nach weiteren Gesamtschulen nach. Lediglich der Schülervertreter Marius Wüstefeld sprach sich gegen den Beschluss aus. Die Schuldezernentin Eva Burdorf begründete zu Beginn der Sitzung, warum die Verwaltung unter den zahlreichen geprüften Varianten, die Eröffnung von vorerst drei weiteren IGS empfahl (Näheres in nebenstehendem Artikel). Zusätzlich zur bereits bestehenden Gesamtschule in Stadthagen sollen die Schulzentren in Rodenberg, Obernkirchen und Helpsen möglichst rasch ebenfalls zu IGS werden. Die Vertreter der verschiedenen Kreistagsgruppierungen befürworteten die von der Verwaltung ausgearbeiteten Planungen. CDU-Fraktionschef Gunter Feuerbach hielt fest: „Wir stehen hinter der Entscheidung, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt drei weitere Gesamtschulen in Schaumburg einzurichten.” Die CDU respektiere den Elternwillen, dem mit dem vorgelegten Vorschlag der Landkreisverwaltung Rechnung getragen werde. Mit den vier Gesamtschulen und den Schulen des dreigliedrigen Bildungssystems halte der Landkreis dann ein außerordentlich breit gefächertes Angebot vor. Die Vertreterin der Gruppe Grüne/Wir Edeltraut Müller erklärte, dass sie die Bereitschaft der CDU-Kreistagsfraktion, sich für die IGS einzusetzen, sehr begrüße. Sie hoffe, dass die Vertreter der heimischen Union auch weiterhin ihre Kontakte zur Mehrheitsfraktion im Landtag nutze, um die Eröffnung neuer IGS schon ab der Vierzügigkeit zu erlauben. Auch die Vertreterin der SPD/FDP-Gruppe Marina Brand, Siegbert Held von der WGS und Elternvertreter Bernd Wolff begrüßten den von der Verwaltung präsentierten Vorschlag. Dabei bedauerten sie, dass die neuen IGS wohl erst ab dem 1. August 2009 ihre Tore öffnen könnten. Nach Ansicht des Kultusministeriums sei der Start zum 1. August 2008 nicht zu halten. Als einziger Angehöriger des Schulausschusses sprach sich der Schülervertreter Marius Wüstefeld gegen den Beschluss aus. Wüstefeld, gleichzeitig Vorsitzender der Jungen Union Stadthagen, bezeichnete die Einführung neuer IGS als „Populismus in reinster Form”. Die Kreistagsabgeordneten würden dem Elternwillen nachgeben, obwohl es sinnvoller sei, auf das gegliederte Schulsystem zu setzen, das leistungsfähiger sei als die Gesamtschulen. Persönlich betroffen, seien die Eltern kaum in der Lage, ein objektives Urteil zu fällen, das tatsächlich dem Wohl ihrer Kinder diene. Die Sprecher der verschiedenen Gruppierungen wiesen Wüstefelds Äußerungen entschieden zurück. CDU-Fraktionschef Gunter Feuerbach: „Ich wage zu bezweifeln, dass sie das als Vertreter der gesamten Schülerschaft so vortragen können.”