„Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wo deutsche Soldaten überall in der Welt eingesetzt und wie sie über die Feldpost versorgt werden”, erläuterte Ulrich Wilke, der zweite Vorsitzende der GfW-Sektion Minden.
Erst seitdem die Bundeswehr die ersten Soldaten Anfang der 90er Jahre zunächst nach Kambodscha und dann nach Somalia geschickt habe, gebe es wieder eine Feldpost. Laut Dieter Seegers-Krückeberg ist die Feldpost eine Planung für den Verteidigungsfall in den Schubladen der Bundeswehr gewesen.
Heute ist die Feldpost, die deutsche Soldaten in den KFOR-, EUFOR- und ISAF-Einsätzen mit Briefen aus und in die Heimat versorgt, zwar Bestandteil der Bundeswehr, wird aber von der Deutschen Post AG organisiert. Rund 6.000 Soldaten sorgen dabei monatlich für ein Postaufkommen von rund 150 Tonnen. „Das ist ungefähr das Postaufkommen einer Stadt wie Minden”, sagte Becker. Jeder deutsche Soldat im Einsatz produziere ungefähr das Zehnfache an Post wie ein Normalbürger.
Für den Soldaten im Auslandseinsatz sei, so Becker, die Feldpost die wichtigste Verbindung in die Heimat und bilde damit einen enorm wichtigen Faktor für die Moral der Truppe.
Maximal drei Werktage benötigt die Feldpost auf dem Straßenweg in die KFOR- und EUFOR-Einsatzgebiete im Kosovo und in Mazedonien. Bis nach Afghanistan dauere es auf dem Luftweg höchstens eine Woche. Jeder Brief kostet nur den Inlandstarif. Innerhalb eines Einsatzgebietes sind Briefe und Postkarten der Feldpost sogar entgeltfrei. Neben den Soldaten haben auch die Philatelisten ein großes Interesse an der Feldpost. Nils Becker: „Die Feldpost verwendet eigene Stempel – das sind zum Teil für Sammler echte Raritäten.” Foto: hb/m