Der „Garten der geliebten Steine” unterhalb der Paschenburg war viele Jahre für Wanderer, ganz besonders aber für Kunstliebhaber, die die Kunst am Stein bevorzugten, ein beliebter Anlaufpunkt und Stätte künstlerischen Schaffens. Nach dem Auszug von Bildhauer Peter Lechelt (wir berichteten) soll das idyllische Gartenareal wieder mit künstlerischen Motiven belebt werden. Das 2000 Quadratmeter große Grundstück mit einer Remise bietet ideale Bedingungen für Inspirationen und ihre Umsetzung in Form von gestalteten Steinen aus der Region und für die Präsentation dieser Skulpturen in natürlicher Umgebung. Bereits im letzten Jahr hat sich der Verein „Steingarten an der Paschenburg e.V.” gegründet, der jetzt erste Einzelheiten der zukünftigen Nutzung bekannt gab. In einem Pressegespräch erläuterten der 1. Vorsitzende Wilhelm Hilker und die Pressesprecherin Gabriele Theuerkauf das Konzept, das vom künstlerischen Leiter und Bildhauer Arthur Friske aus Rannenberg und seinem Bildhauerfreund Aleks Prstec umgesetzt werden soll. Der Verein hat zurzeit 14 Mitglieder aus professionellen Künstlern, Hobbykünstlern oder Kunstfreunden. Der Verein verfolgt ausschließlich den gemeinnützigen Zweck der Ausübung und Pflege der bildenden Künste. Er bietet den Mitgliedern Möglichkeiten zur Weiterentwicklung im bildhauerisch schaffenden Bereich. Allerdings können auch interessierte Gäste unter Anleitung neue Fähigkeiten entdecken und Erfahrungen im Schlagen von Steinen sammeln. „Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, größtmögliche Öffentlichkeit herzustellen”, so der Vorsitzende Wilhelm Hilker, der eine große Chance sieht, eine weitere interessante Touristenattraktion im Wesertal zu installieren. Das Projekt soll eine Bereicherung der „Kunst an der Weser” werden. Arthur Friske hat inzwischen für den Steingarten neue Ideen und Pläne entwickelt, von denen einige schon zu sehen sind. Die Gartenanlage wird in mehreren Bereichen (zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund (NABU) umgestaltet und ergänzt. Einer der Schwerpunkte ist der Eingangsbereich auf dem Gelände. Hier entstehen schon bald der „Zünfteturm” und der Turm der „Liebenden”, die mit dem „musischen Tor” verbunden werden. Der 3,50 Meter hohe Zunftturm wird aus verschiedenen Gesteinsarten gemauert und zeigt die rund 30 noch vorhandenen Gewerke. Im Turm der Liebenden werden zahlreiche Nischen integriert, in der später auf Wunsch und Bestellung der „Liebespaare” die Namen oder Initialen in Platten geschlagen und eingesetzt werden. „Damit entfallen dann auch die Herz-Schnitzereien Verliebter in den Bäumen”, fügt Arthur Friske lächelnd hinzu, der die Höhe des Turmes je nach Bedarf und Nachfrage verändern kann. Das Holztor zwischen den Türmen wird aus Lärchenplanken gezimmert und zeigt die Symbole der Künste. „Weitere Projekte wie die Trockensteinmauer vor und das Spinnennetz an der Remise werden nach und nach umgesetzt”, so Bildhauer Friske weiter, der schon konkrete Ideen für das „mythologische Unrund” und das „galaktische Meer” zu Papier gebracht hat und liebend gern schon heute mit den Arbeiten beginnen möchte. Doch noch spricht das winterliche Wetter und der finanzielle Rahmen eine andere Sprache. „Leider lässt sich vieles nur mit entsprechenden finanziellen Mitteln verwirklichen, darum sind wir jetzt auf der Suche nach Sponsoren und Fördergeldern, mit deren Hilfe wir die Projekte realisieren wollen”, so der Vorsitzende. Großes Interesse versprechen sich die Vorstandsmitglieder von der ersten öffentlichen Aktion des noch jungen Vereins, der am Samstag, 18. und Sonntag, 19. April den Steingarten mit einer Ausstellung von 10 Künstlern eröffnen möchte. Weitere Informationen über die Mitgliedschaft im „Steingarten an der Paschenburg”, die Workshops und Kurse finden sich unter: www.steingarten-paschenburg.de im Internet. Nach der Eröffnung wird der Steingarten täglich außer montags von 9 bis 19 Uhr kostenlos geöffnet sein. Foto: tt
Gabriele Theuerkauf, Wilhelm Hilker, Arthur Friske und Aleks Prstec (v.li.) wollen den Steingarten mit neuen Ideen und Idealismus neu gestalten.