Die Mama von Josephine Lutter war begeistert. Die sonst zur „Person schüchtern” gehörende Josephine tollte mit den zwei anderen knapp Einjährigen umher und verstand sich schon gut mit den Tagesmüttern, die wahrscheinlich die Betreuung in der ersten Tagesgroßpflege in Niedernwöhren übernehmen werden, die im Sommer beginnt.
Mit Niedernwöhren habe der Landkreis dann fünf Tagesgroßpflegestellen, berichteten Antje Baumgarten, Fachberatung Kindertagespflege und Iris Meyer, Leiterin der wirtschaftlichen Jugendhilfe im Jugendamt. Besonders erfreulich sei aber, dass mit der neuen gesetzlich festgelegten Leistungsberechnung, die seit Januar für Tagespflegepersonen gilt, die Tagespflege und Kindertageseinrichtungen gleichwertig behandelt würden. „Die Tagespflege etabliert sich immer mehr”, ist Baumgarten begeistert. Die Eltern könnten nun wählen, ob sie ihr Kind in eine Krippe oder Tagespflege geben möchten. Bisher schloss sich die zweite Möglichkeit für viele Familien auf Grund der finanziellen Mehrkosten aus. Gern informieren Baumgarten (Telefon 05721/8908257) oder Heike Fickendey-Engels, Wirtschaftliche Jugendhilfe (Telefon 05721/8908258) interessierte Eltern über die finanziellen Auswirkungen der gesetzlichen Verankerung. Auch im Bereich der Qualifizierung zur Tagespflegeperson habe sich von 2005 bis heute einiges getan. Während im ersten Jahr gerade mal acht Teilnehmer den Qualifizierungslehrgang erfolgreich absolviert hatten, finden dieses Jahr gleich zwei Kurse à 30 Personen statt. Zurzeit sind 119 Frauen und ein Vater für die Tagespflege qualifiziert. Circa 100 Babys und Kinder werden momentan von ihnen betreut, schätzte Baumgarten.
Neben der Ausbildung von Tagespflegepersonen sowie Beratung und Vermittlung von diesen und Eltern steht die Kiba auch einfach für den Austausch zwischen den Eltern untereinander und Fachleuten zur Verfügung. Der knapp einjährige Leon Schmidt und seine einige Tage jüngere „Freundin” Leonie Rohrßen trafen sich mit den Mamas und der Oma am „Tag der offenen Tür”. Gemeinsam besuchen sie die Krabbelgruppe im Familienzentrum. Die Betreuung der Kiba gefällt den Müttern sehr gut. Foto: mr
So ein einfacher Kuli und ein voll geschriebener Block sind für Leon (v.li.), Josephine und Leonie natürlich viel interessanter als irgendein „professionelles” Spielzeug.