Bevor es soweit war, hatte Annemarie Gesche den Mitglieder glaubhaft versichern können, dass es für den Rücktritt lediglich persönliche Gründe gebe, dass ansonsten alles „Friede, Freude, Eierkuchen” sei.
Allein bei der Suche nach den Nachfolgern für Annemarie Gesche Brigitte Willenberg, Ute Borrmann und Brigitte Kuhlmann gab es bald eine Überraschung. Während sich sie Kandidaten in der Regel bei vergleichbaren Fälle nur selten drängeln, präsentierten sich plötzlich gleich zwei potenzielle Vorstands-Teams. Was der zuerst vorgestellte Vorsitzende in spe, Thomas Fricke, mit „Entsetzen” zur Kenntnis nahm. Schnell war von „Intrigen” die Rede - und schließlich gab das Team um die Gründungsmitglieder Thomas Fricke und Manfred Tiefensee enttäuscht seine Bewerbung zurück.
In geheimer Wahl wurden schließlich die Alternativ-Kandidaten gewählt (jeweils mit mindestens 22 von 30 Stimmen): Heike Bergmann (Vorsitzende), Käthe Kemna (Stellvertreterin), Rolf Bergmann (Schriftführer) und Frauke Hüdig (Kassiererin). Zuvor hatte der stellvertretende Bürgermeister Karl Lange das Plenum darauf hingewiesen, dass es schlicht „altes demokratisches Recht” sei, wenn sich bei Wahlen auch kurzfristig mehrere Kandidaten bewürben. Und am Ende gelang es Annemarie Gesche dann, die Wogen zu glätten und die Protagonisten zum Einlenken zu bewegen. -
In ihrem Rechenschaftsbericht hatte sie scheidende Vorsitzende zuvor noch mit einigen beeindruckenden Zahlen aufwarten können, die nicht zuletzt verdeutlichten, wie positiv sich der Verein in den zehn Jahren seines Bestehens entwickelt hat.
Das Finanzaufkommen der mittlerweile über 100 Mitglieder starken Initiative hatte sich auch im vergangenen Jahr aus den Mitgliedsbeiträgen sowie insbesondere aus privaten Zuwendungen und dem Erlös verschiedener Aktivitäten zusammen gesetzt. Insgesamt konnten Spenden in Höhe von rund 9600 Euro verbucht werden. Das ermöglichte dem Verein, mit rund 14.500 Euro in unterschiedlichsten Situationen helfen zu können.
Die verfügbaren Mittel wurden unter anderem für Hilfen zum Lebensunterhalt, für Schulmaterialien und -Ranzen oder für die Übernahme von Energie- und Mietkosten bereit gestellt. Im Rahmen der schon traditionellen Weihnachtsaktion wurden beim „Ultimo-Frühstück” im Saal der Jakobi-Gemeinde Lebensmittelpakete im Wert von 2000 Euro an Bedürftige verteilt. Und auch bei der „Weihnachtswunschbaum”-Aktion in der Volksbank konnten sich über 140 Kinder Geschenke abholen.
Ein besonderes Thema soll für die Silvesterinitiative auch im laufenden Jahr die Kinderarmut sein. Der Verein beabsichtigt daher weiterhin, für solche Bedürfnisse, die nicht durch Regelleistungen abgegolten werden können, einen größeren Betrag zur Verfügung zu stellen. Dazu Annemarie Gesche: „Leistungsbeziehende Kinder (Hartz IV) unterscheiden sich deutlich aufgrund ungedeckter Bedarfslagen von ihren Mitschülern. Hier müssen wir soweit wie möglich entgegen wirken.” Foto: km