Das Problem ist schon länger bekannt. Wiederholt hat Anlieger Erwin Wehrmann auf die drohende Gefahr hingewiesen. Jetzt erfüllt es ihn mit einer gewissen Genugtuung, dass etwas passiert. Zugleich erwartet er, dass das Bachbett endlich ausgekoffert wird: Seit Jahren sind die Abflüsse seiner beiden Teichanlagen völlig verlandet, weil Schlamm und Geröll aus der Feldmark angeschwemmt werden.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Hameln der niedersächsischen Straßenbauverwaltung, Markus Brockmann, beziffert den mehrwöchigen Reparaturaufwand auf rund 150.000 Euro. Acht Teilbereiche mit Längen zwischen fünf und 35 Metern sind für die Sanierung vorgesehen. Anstelle der bisherigen Trockenmauern werden Beton-Winkelstücke eingebaut und danach deren Oberkanten wieder durch Schutzplanken ergänzt. Hoffnungen, dass diese Maßnahme nur der Auftakt für weitere Arbeiten sei, erteilte er eine deutliche Absage. Zwar würden weiterhin Reparaturen an der Fahrbahnoberfläche nach Bedarf erfolgen, aber der Ausbau der Ortsdurchfahrt sei nicht in Sicht: „Wir haben noch nicht einmal eine Planung.” Anders verhält es sich mit dem Landesstraßenabschnitt zwischen Antendorf und Pohle. Dort könnten die Straßenbauer sofort loslegen, wenn die Mittel bereitgestellt würden. „Aber das Land beschließt in jedem Jahr aufs Neue, welche Maßnahmen realisiert werden.” Und da gebe es allein im Hamelner Geschäftsbereich eine lange Liste. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Reinsen steht auch darin.
Brockmann machte ferner deutlich, dass sich nach der Bachwändereparatur an der gegenwärtigen Verbotsbeschilderung nichts ändern werde: Die Tonnenbeschränkung bleibe bestehen.
Das ärgert Tischlermeister Wehrmann, der zuletzt vor gut drei Wochen seine Forderungen schriftlich eingereicht hatte. Ihn stört die generelle Ausnahme für den landwirtschaftlichen Verkehr, während andere Schwerlasttransporte formal eine gebührenpflichtige Ausnahme beim Landkreis erwirken müssen. Betroffen seien davon ebenso Heizöl- oder Möbellieferungen an Privathaushalte wie Baumaterial für sein kleines Unternehmen. „Ich habe immer noch keine Antwort bekommen”, schimpft Wehrmann. Ein wenig ärgert ihn auch, dass er mit seinem Vorbringen weitgehend allein steht: „Alle schimpfen, aber niemand wird aktiv”. Inzwischen füllen Korrespondenz und Zeitungsberichte bereits einen kleinen Ordner. „Wenn ich aber Unterschriften sammeln würde, wäre die Liste rasch voll”, glaubt er.
Pohles stellvertretender Bürgermeister Jörg Hupe (CDU) freut sich, dass die Bachwändesanierung „endlich in Gang kommt”. „Schöner wäre natürlich, die gesamte Ortsdurchfahrt würde gemacht”, bemerkt er zu den Absichten der Straßenbauer. Um das Lastzugproblem wolle er sich wohl noch einmal kümmern. Doch ihm fehle wegen der Ernte momentan die Zeit, räumte der Landwirt ein. In der Samtgemeindeverwaltung dauern die Beratungen über das Lastwagenproblem unterdessen noch an. Wie der stellvertretende Pohler Gemeindedirektor Jürgen Bock auf Anfrage mitteilte, sei noch nicht entschieden, ob beim Landkreis erneut Wechsel, Ergänzung oder Änderung der Beschilderung beantragt werden soll. Foto: al