Der Kinderschutzbund Schaumburg berichtet über sein Angebot zur Frühprävention von sozial benachteiligten Familien. Die Spiel- und Lernprogramme „Opstapje” für anderthalb bis dreijährige Kinder und „Schritt für Schritt - Von Anfang an”, für Babys ab zwei Monaten finden in Schaumburg großen Anklang. „Opstapje”, ist niederländisch und bedeutet soviel wie „Schritt für Schritt”. Genau diese Vorgehensweise beherzigen die Pädagogen des Kinderschutzbundes Schaumburg, bei dem gleichnamigen Angebot zur frühen Förderung von Kleinkindern. Viele Eltern wüssten nicht, dass bereits mit Babys Bilderbücher angeschaut werden sollten. Für diese und jene Anregung ist Pädagogin Martina Elsner während ihren Hausbesuchen zuständig. Sie betreut mit weiteren Mitarbeitern bis zu 25 verschiedene Familien. Die Spielstunde mit Elsner sei bei ihren Söhnen Nico und Menowin sehr beliebt, so Jaqueline Harthan. Die junge Mutter nimmt schon seit einiger Zeit das Angebot des Kinderschutzbundes wahr. Bei jedem Besuch bringe Elsner eine neue Spielidee mit, dessen Materialien behalten werden dürfen. Oft fänden sich im Alltag die schönsten Kinderspiele, so Christel Varelmann, Sozialpädagogin beim Kinderschutzbund. Da werden Lockenwickler, Papprollen oder Dosen ganz einfach zu lustigen Spielzeugen umfunktioniert, die gleichzeitig die Entdeckungs- und Wissenslust der Kleinkinder anregen. Musizieren und singen gehört ebenso dazu. Beim „Bärenjagdlied” werde zum Beispiel die Sprachentwicklung der Kleinen gefördert, so Birgit Schaper-Gehrdes, Pädagogin beim Kinderschutzbund. Wichtig sei, dass die Mütter oder Väter sich aktiv beteiligen - ein Stück weit wieder Kind werden. Trotzdem lernen die Kleinen dadurch „selbstständiges Spielen”. Die Eltern lernen im Gegenzug wie sie kindgerecht mit ihren Sprösslingen sprechen. Begeistert von dem Programm Schritt für Schritt ist Tamara Schulz. Ihr Sohn Corey Taylor ist erst ein paar Monate alt. Durch ihre Schwester Jaqueline Watermann, die ebenfalls mit ihrem Sohn Joel an Opstapje teilnimmt, ist sie zum Kinderschutzbund gekommen. Auch Familien mit Migrationshintergrund nehmen die Angebote in Anspruch. Gerade alleinerziehende Elternteile, die berufliche und soziale Probleme plagen, hätten oft nicht genug Fantasie für kindgerechte Spiele. Aus diesem Grund sei es so wichtig, dass Programme wie die vom Kinderschutzbund weiterhin vom Land gefördert werden, so Georgia Hasse, Vorsitzende des Kinderschutzbundes. Schritt für Schritt mehr spielen, lernen, leben.
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