Betretene Blicke ringsherum und leises Raunen war an den Tischen zu hören, jedoch keinerlei Unterstützung, geschweige denn Applaus für den Redner Janietz.
Immer dann, wenn man an verantwortlicher Stelle arbeitet, sei es in der Wirtschaft oder in der Politik, ist man es gewohnt, in der Kritik zu stehen.
Meistens kann man damit auch umgehen, sonst wäre man in der Wirtschaft wahrscheinlich nicht in entsprechender Position oder in der Politik ließe man sich nicht auf ein höheres Ehrenamt ein. Es gibt jedoch für alle die in der Verantwortung stehen, genauso wie für diejenigen die meinen Kritik üben zu müssen Spielregeln, die es gilt einzuhalten.
Dazu gehört unter anderem die Achtung, die man jedem Menschen entgegenbringen sollte. Ein gewisses Maß an Toleranz gehört auch dazu. Es gilt vorallem jedoch, dass man bestimmte Spielregeln einzuhalten hat und man tut gewisse Dinge einfach nicht, wenn sie verletzend und beleidigend sind. Ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Betroffenen oder das Vorbringen in einer Ratssitzung wäre sicher der geeignetere Weg gewesen.
Janietz hat beim Neujahrsempfang der Stadt Rodenberg alle diese Regeln verletzt. Es war der falsche Zeitpunkt, der falsche Ort, die falsche Gesellschaft und vorallem die falsche Wortwahl, die den Kritiker nun zum Kritisierten machen werden. Wünschen wir Janietz, dass er sich klug und umsichtig aus dieser misslichen Situation befreien kann.