Beim Neujahrstreffen der örtlichen Vereine stellte Barbara Poll ihre Idee vor. Die AWS müsse erkennen: Das ganze Dorf sei mit der Aufgabe der Sammelstelle nicht einverstanden. Poll sieht gute Gründe, dass die Entscheidung rückgängig gemacht werden könne und bezieht sich auf eigene Aussagen der AWS. Diese werbe mit dem Slogan „Entsorgung leicht gemacht”, wobei die beiden Geschäftsführer Peter Kühn und Bernd Insinger ihr Grußwort an die Bevölkerung sogar mit der Bemerkung beginnen, dass dies „keine leere Worthülse” sei. „Nun können wir sie an deren Taten messen”, betont Poll, die sich mit drei weiteren Einwohnern auf den Weg zu allen 118 Häusern des Ortes machte. Das Ergebnis: In 98 Gebäuden wurden Bewohner angetroffen. Insgesamt sammelten sich 123 Unterschriften. Abgelehnt hat niemand.
Poll weist auch das AWS-Argument zurück, die Altenhäger Bevölkerung würde beim Weg zum Einkauf ohnehin stets am Messenkämper Container vorbeifahren und könne dort ihr Altglas loswerden. Gerade die ökologische Überzeugung veranlasse viele, zu Fuß das Altglas fachgerecht an einer ortsnahen Sammelstelle zu entsorgen. Außerdem sei die Umgebung des Messenkämper Standorts regelmäßig mit Scherben übersät.
Das sei in Altenhagen anders, verweist sie auf die Bereitschaft einer direkt benachbarten Familie, regelmäßig für Ordnung zu sorgen. Diesem sauberen Zustand hatte die Gemeinde im vorletzten Jahr Rechnung getragen, indem sie im Zuge der Neugestaltung der Dorfmitte den Containerplatz befestigte.
Bürgermeister Frank Witte macht sich die Forderungen der Bevölkerung zu Eigen. Für die nächste Ratssitzung, die Mitte Februar stattfinden soll, kündigte er eine Diskussion über die Angelegenheit an. Was ihn besonders stört, ist die Ungleichbehandlung Altenhagens mit vergleichbaren Dorfern durch die AWS: Selbst in kleineren Ortschaften der Samtgemeinde Rodenberg wie Meinsen oder Lyhren stünden Container – nur in Altenhagen nicht mehr: „Dabei zahlen alle die gleichen Gebühren.”
Witte will nicht zuletzt auch den Anfängen wehren. Mit dem gleichen Argument wie für seinen Wohnort könnten andere Ortschaften ebenfalls allmählich ihre Altglascontainer verlieren: „Dann müssten alle Bewohner ihr Altglas nach Lauenau, Apelern oder Rodenberg bringen.” Die Folgen wären nicht auszudenken: „Dann”, glaubt er, „landen leere Flaschen im Straßengraben oder in der Feldmark oder einfach in der Restmülltonne”. Foto: al