Den Start des Vereins besorgten Flüchtlinge. Diese hatten in Hülsede nach dem Krieg eine neue Heimat gefunden. Anfang der fünfziger Jahre bauten sie Häuser am Kirchweg und auf der dahinter liegenden Ackerfläche „Zwischen den Bächen”. Dabei reifte die Idee, die gemeinsamen Interessen zu bündeln. Gemäß den Beispielen in Orten der Umgebung gründeten Luise Weibels, Wilhelm Imhoff, Paul Okko, Georg Wingenbach und Bruno Lucht am 1. April 1961 eine „Siedlergemeinschaft”.
Sechs Vorsitzende hat es seither gegeben – von Wilhelm Imhoff über Richard Thomas, Herbert Weibels, Manfred Gerlach und Ingeborg Klein bis zur seit 2007 amtierenden Anke Wingenbach. Standen am Anfang noch Sammelbestellungen von Sämereien für den Nutzgarten, Baumschnittkurse und andere Themen im Vordergrund boten sich später eher gesellige Schwerpunkte.
Doch die gegenseitige Unterstützung setzte sich fort. Und es gab wiederholt engagierte Einsätze für die Allgemeinheit. Die Mitglieder nahmen sich des Spielplatzes an. Ein Kletterturm wurde gekauft; regelmäßig erfolgte der Schnitt der von den Siedlern erbetenen Hecke. 1994 fand eine Schilderaktion Beachtung: Sie sollte Autofahrern zu mäßigem Tempo wegen spielender Kinder auffordern.
Legendär sind die Straßenfeste: Seit 1996 wurde bislang alle fünf Jahre rund um den Spielplatz gefeiert. Nur diesmal entschied sich der Vorstand für das Gelände des Dorfgemeinschaftshauses. Hier beginnt am Sonntag um 11 Uhr ein Kommers. Anschließend spielt bis gegen 15 Uhr die Kapelle Hülsede/Kathrinhagen. Danach ist eine Tanzvorführung vorgesehen. Anschließend können sich die Besucher selbst zum Takt der Musik bewegen: Alleinunterhalter Harald Schmidt sorgt ab 16 Uhr für fetzige Rhythmen.
Vielleicht beflügelt das Jubiläum die hiesigen Siedler zu neuen Taten. Denn vor einigen Monaten war die Gruppe arg ins Schlingern geraten. Sogar deren Auflösung wurde vorübergehend diskutiert, bevor sich der bisherige Vorstand zum Weitermachen entschloss, aber aus zeitlichen und beruflichen Gründen nur noch „satzungsgemäße Aufgaben” erledigen wollte. Dass nun doch ein komplettes Fest auf die Beine gestellt worden ist, lässt neue Hoffnung aufkeimen.
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