Frank Stahlhut (SPD), Armin Stöber (CDU) und Andreas Walter (WGS) sowie Hans Bielefeld (WGS) nahmen als Vertreter des Rates an dem Gespräch teil. Die vier machten deutlich, dass die nach der Fertigstellung des B 65-Umbaus vorgesehene Übergabe der alten B65 - Trasse an die Gemeinde in Form einer Gemeindestraße für die Kommune ein massives Problem darstellt. Die Gemeinde sehe sich nicht in der Lage, so schreibt sie in ihrer Stellungnahme, die Instandsetzungs- und Reparaturkosten zu tragen. Außerdem fürchtet sie bei starken Schneefällen hohe Kosten für den Winterdienst, denn über die Straße soll der Schulbusverkehr abgewickelt werden und Buslinien des öffentlichen Nahverkehrs sollen sie nutzen. In der Stellungnahme der Landesbehörde heißt es dazu: „Es ist vorgesehen, dass der Bund die anfallenden Mehrkosten der Unterhaltung ablöst.” Nach Aussage von Bürgermeister Frank Stahlhut ist damit zu rechnen, dass diese Ablösesumme achtzig Prozent der Herstellungskosten der dann als Gemeindestraße bezeichneten alten B 65- Trasse betragen soll. Genaue Zahlen seien in dem Gespräch nicht benannt worden. Der Heuerßer Gruppe wurde aber zugesagt, so Stahlhut, demnächst ein „Zahlenwerk” zugestellt zu bekommen, in dem zu erwartende Gelder aufgeführt sein sollen.
An diesem Sachverhalt entzündete sich im Rat eine rege Aussprache, insbesondere nachdem einer der Gesprächsteilnehmer darauf hingewiesen hatte, von Seiten der Behörde gehe man davon aus, dass die Einmalzahlung nebst der zu erzielenden Zinsen in den kommenden Jahren für Wartung und Winterdienst ausreichten. Für Armin Stöber war dies zu schwammig.
Er wolle genauer wissen, „80 Prozent von was”, bevor eine Entscheidung im Rat fallen könne, erklärte er. Ralf Duhnsen (Die Grünen) stellte die Frage in den Raum, ob eine Einmalzahlung bei den in den Folgejahren anfallenden Folgekosten wirklich ausreiche. Auch andere Ratsmitglieder zweifelten an, dass die Zinsen für die Wartung der Straße genug wären. Hans Bielefeld gab zu bedenken, die alte B 65-Trasse werde lediglich verschmälert. „Da sind die Herstellungskosten gering”, sagte er. Duhnsens Vorschlag, sich sofort um eine vorläufige Kostenerstellung für anfallende Winterdienste zu bemühen, stieß im Rat auf breite Zustimmung. Stahlhut überlegte laut, ob diese Kostenerstellung in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Samtgemeinde erfolgen könnte.
Bevor weitere Schritte unternommen werden sollen, will der Rat auf das Eintreffen des von dem Gespräch angefertigten Protokolls sowie das zugesagte „Zahlenwerk” mit der Angabe von genauen Summen für die Unterhaltung der Straße warten. Der Bürgermeister hofft darauf, dass beides zeitnah eintrifft. Damit das Gremium in der Angelegenheit möglichst bald weiter tätig werden kann, wurde dem Landkreis eine Frist von 14 Tagen eingeräumt. „Wenn wir mit dem Inhalt einverstanden sind, dann signalisieren wir Zustimmung. Wenn nicht, müssen wir sehen wie es weiter geht”, stellte er klar. Sollte das „Zahlenwerk” nicht mehr vor Weihnachten eintreffen, soll die umgehende Zusendung angemahnt werden. Der Rat will Anfang Januar wieder zusammenkommen, um weitere Schritte zu beschließen. Dies könnte, so der Bürgermeister, auch die Einlegung von Rechtsmitteln sein. Foto. bt