Das Unternehmen hat mit insgesamt neun Mitarbeitern zu Jahresbeginn am Standort Lüdersfeld seine Tätigkeit aufgenommen, nachdem die Geschäfte vorher fünf Jahre lang am Alten Flughafen in Hannover abgewickelt wurden. Dort war der Pachtvertrag ausgelaufen, außerdem wurde das Areal zu klein. Auf der Suche nach einem neuen Standort wurde der Autokontor auf dem ehemaligen Gelände der PREUSSAG-Schachtanlage in Lüdersfeld fündig. Ein Großteil des Areals befindet sich im Besitz der Firma Ernst Franke. Diese verpachtete 50.000 Quadratmeter ihres Areals für eine Laufzeit von fünf Jahren mit der Möglichkeit der Verlängerung um weitere fünf Jahre an den Autokontor Bayern, der dort bis an die 2.000 Autos, fast ausschließlich Pkws, unterstellen wird. Das Unternehmen versteht sich als reiner Dienstleister und bietet Unternehmen wie der Deutschen Post oder Mietwagenfirmen einen Rundumservice für deren Fahrzeugflotten. Mit großen Transportern werden die funkelnagelneuen Fahrzeuge auf den Hof nach Lüdersfeld gebracht. Dort werden die einzelnen Fahrzeuge elektronisch erfasst, für den sich anschließenden Einsatz bei den einzelnen Firmen vorbereitet und schließlich zugelassen. Auch die Kennzeichen werden montiert und die Fahrzeuge - wenn gewünscht mit firmenspezifischer Beschriftung und Ausstattung - an die Unternehmen ausgeliefert. Kommen die Autos dann nach einiger Zeit zurück, werden sie entsprechend ihrer weiteren Verwendung aufbereitet. Sie werden gereinigt, wenn nötig, repariert, das Kennzeichen abgenommen und schließlich abgemeldet. „Danach werden sie zur weiteren Vermarktung wieder dem Fahrzeug-Hersteller zugeführt”, erklärt Frank Wiedemann das weitere Vorgehen. Um Dieben keine Chance zu lassen, investiert der Autokontor in die Sicherung des Areals. Das Gelände ist mit einem zwei Meter hohen Stahlzaun umgeben, dem Leitplanken als Ausfahrschutz vorgestellt sind. Obendrein umgibt das gesamte Gelände ein tiefer Graben. Nachts kümmert sich ein Wachdienst darum, dass sich niemand unerlaubt auf das Gelände begibt.
Gegenwärtig werden noch letzte Arbeiten ausgeführt. Für den Bau einer eigenen Tankstelle werden die Versorgungsleitungen gelegt, auch werden Wasser- und Abwasserleitungen in der Erde verbuddelt. Diese werden für den Betrieb einer Waschanlage benötigt. Eine Montage- und Wartungshalle steht bereits. Die Tätigkeit des Unternehmens wird in Lüdersfeld noch an Fahrt aufnehmen. Die Anzahl der Autos soll deutlich aufgestockt werden. Auch könnten neue Arbeitsplätze entstehen, erläutert Wiedemann.
Die Gemeinde Lüdersfeld hat diese Entwicklung mit der Fertigstellung des entsprechenden Bebauungsplanes ermöglichst. Dieser ist am 1. Dezember in Kraft getreten, erklärt Bürgermeister Wilfried Schröder. Für die Ausgaben, welche die Kommune bei der Bereitstellung des Bebauungsplanes auf sich nehmen musste, hofft sie auf Einnahmen aus dem Lohnsteueraufkommen der Beschäftigten. Wegen der Versiegelung von Flächen auf dem früheren Schachtgelände muss sie Ausgleichsflächen bepflanzen. Trotzdem sieht Schröder einen beachtlichen Vorteil für die Gemeinde. „Vielleicht kommen jetzt weitere Firmen dorthin und die Besiedlung geht weiter,” hofft er. Foto: bt