Doktor Momme Arfsten, Chefarzt der Frauenklinik, erläuterte beim vom Förderverein Kreiskrankenhaus Stadthagen organisierten Übergabetermin die Hintergründe. Zwar sei die eigentliche Ursache für den plötzlichen Kindstod nicht grundlegend geklärt, bekannt seien jedoch wichtige Risikofaktoren. Mit der Aufklärung der Eltern sei es gelungen, die Zahl der Fälle von plötzlichem Kindstod seit 1990 merklich zu senken, trotzdem seien im Jahr 2006 noch rund 300 Babys in Deutschland an plötzlichem Kindstod gestorben.
Wichtig sei es unter anderem, den Säugling für den Schlaf so zu betten, dass ein Wärmestau vermieden werde und es gleichzeitig nicht dazu komme, dass die eigene Atemluft wieder eingeatmet werde. Hierzu seien Beistellbetten besonders geeignet. Sie lassen sich direkt ans Bett der Mutter heranstellen und andocken, so dass das Baby in unmittelbarer Nähe und auf gleicher Ebene zu ihr schläft. Abgeschirmt durch ein kleines, bewegliches Gitter schläft der Säugling separat in seinem Bett, bleibt so vor Wärmestau und verbrauchter Atemluft etwa durch die Bettdecke der Mutter geschützt. Zum Stillen, Herzen und Trösten kann die Mutter das Gitter jedoch kurzerhand hochklappen, und den kleinen Liebling heranziehen, anschließend wieder zurücklegen. Dazu muss die Mutter nicht aufstehen, wie es bei einem ganz separat stehenden Bett nötig wäre. Gerade kurz nach der Geburt ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wie Stationsleiterin Gisela Vieregge festhielt. Ziel sei es stets, die Mütter auf die Zeit nach dem Klinikaufenthalt vorzubereiten, so Momme Arfsten. Dazu zähle eben auch, die Vorteile eine Bestellbettes vor Augen zu führen.
Wilhelm Söhlke, Vorsitzender des Fördervereins für das Kreiskrankenhaus Stadthagen und Momme Arfsten dankten Sebastian Fricke von der Firma Metallbau Fricke für die Spende von rund 1100 Euro. Seine beiden Kinder seien auf der Station in Stadthagen geboren, so Fricke. Seine Frau, die dort auch selbst arbeitet, habe die Spende angeregt.Foto: bb