Schaumburger Wochenblatt:
Herr Wedemeier, Sie sind seit dem 1. November 2011 als Bürgermeister in der Samtgemeinde Sachsenhagen tätig. Welche aus Ihrer Sicht wichtigen Entscheidungen sind 2012 in der Samtgemeinde gefallen?
Jörn Wedemeier: Im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben wir mit der Neueinrichtung der Krippe in Hagenburg durch die Samtgemeinde und einer Erweiterung des Hortes am Schulstandort Hagenburg auch auf Samtgemeindeebene weitere Schritte tun können. Neben einer Diskussion der gesamten Betreuungssituation der Kinder unter sechs Jahren in der Samtgemeinde und den Mitgliedsgemeinden steht jetzt die wichtige Entscheidung über die Einrichtung einer Krippe im Einzugsbereich der Grundschule Sachsenhagen sowie die Organisation der Nachmittagsbetreuung auch für Kinder im Bereich der Grundschule Sachsenhagen an. Erste Richtungsentscheidungen hierzu sind bereits getroffen. Durch die Anschaffung weiterer Jugendbusse für die Jugendfeuerwehren ist die Nachwuchssicherung in diesem Bereich weiter gefördert worden. Auch das Feuerwehrgerätehaus in Hagenburg konnte fertig gestellt werden. Damit ist die Feuerwehr auch hier zukunftsfähig aufgestellt. Die seit langem offene Frage zur dauerhaften Unterstützung des Hallenbades Hagenburg ist vom Samtgemeinderat deutlich beantwortet worden. Diese Entscheidung hat der Rat Hagenburg mit seinen Beschlüssen zum Haushalt 2013 mehrheitlich akzeptiert.
Wochenblatt:
Welche Projekte sind nach Ihrer Einschätzung weniger gelungen?
Wedemeier:
Im Bereich der Grünpflege hatten wir durch die Einstellung zwei zusätzlicher Mitarbeiter bei der Samtgemeinde die Hoffnung, hier zu einem besseren Pflegestandard zu kommen. Durch den Wegfall der zusätzlichen gemeinnützigen Arbeit in diesem Bereich in ganz erheblichem Arbeitsumfang konnte dieses Ziel dann nicht erreicht werden. Der Samtgemeinderat hat hier im Rahmen des Haushaltsplanes bereits zwei weitere Stellen geschaffen. Damit kann auch in diesem Bereich ab 2013 mit wesentlich besseren Ergebnissen gerechnet werden.
Wochenblatt:
Welches werden die prägenden Themen des Jahres 2013 in der Samtgemeinde Sachsenhagen sein?
Wedemeier:
Neben dem bereits angesprochenen Ausbau der Krippen- und Hortbetreuung im Bereich der Grundschule Sachsenhagen werden wir die Ganztagsangebote für Kindergarten- und Krippenkinder zwischen den Mitgliedsgemeinden koordinieren müssen. Zur Frage der langfristigen Zukunftsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren möchte ich gemeinsam mit Politik und Feuerwehr in eine Entwicklungsplanung eintreten. Neben der notwendigen Sensibilität bei allen Beteiligten muss gemeinsam eine langfristige Perspektive erarbeitet werden, die allen Beteiligten auch über die zukünftige Bewältigung der Aufgaben im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr Klarheit verschafft. Weiter hat der Samtgemeindeausschuss bereits erste Vorplanungen für die Überarbeitung der Frage der Windenergie im Flächennutzungsplan der Samtgemeinde in Auftrag gegeben. Auch dieses Thema wird uns nächstes Jahr beschäftigen.
Wochenblatt:
Als Stadtdirektor von Sachsenhagen haben Sie im vergangenen Jahr den Abschluss der Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung umgesetzt. Wie bewerten Sie das Ergebnis?
Wedemeier:
Im Zeitraum seit 2003 sind öffentliche Maßnahmen im Wert von rund drei Millionen Euro in der Dorferneuerung Sachsenhagen umgesetzt worden. Insbesondere nach der Umgestaltung des Marktplatzes und der Oberen Straße ist eine sehr starke positive Resonanz, nicht nur aus Sachsenhagen, sondern auch von Besuchern der Stadt, deutlich zu hören. Eine umfassende Darstellung und Auswertung der Maßnahmen wird zum Frühjahr von der Stadt vorgelegt. Mir gefällt das entstandene Gesamtensemble sehr gut.
Wochenblatt:
Was waren für Sie als Samtgemeindebürgermeister die besonders herausragenden Ereignisse im zu Ende gehenden Jahr?
Wedemeier:
Nach meinem Wechsel vom Kämmerer in das Amt des Samtgemeindebürgermeisters habe ich eine sehr große Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für meine neue Aufgabe festgestellt. Etliche kleinere und größere Änderungen in der Aufgabenzuordnung und im Arbeitsablauf sind aber durchweg positiv und konstruktiv aufgenommen worden. Für die tolle Mitarbeit und Unterstützung im vergangenen Jahr möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an dieser Stelle ausdrücklich noch einmal bedanken. Darüber hinaus durfte ich eine sehr vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit auch mit vielen Verantwortlichen verschiedenster Vereine, Verbände und Organisationen sowie dem Samtgemeinderat erleben. Dafür danke ich allen Beteiligten, verbunden mit den besten Wünschen für 2013. Foto: gi
Bild 1: Samtgemeindebürgermeister Sachsenhagen Jörn Wedemeier