Betritt man das Zimmer des Supertalentes ist sofort zu sehen: Der Radsport ist für ihn nicht mehr nur Hobby, sondern ein echtes Stück Lebensinhalt. Während in anderen Kinderzimmern Poster von Musikern die Wände plakatieren, sind es bei Pascal unzählige Radrennstars. Hat er Vorbilder? „Ja Tony Martin, aber eigentlich habe ich ganz viele Vorbilder”, sagt Pascal. Sein derzeitiges Rennrad steht mit im Zimmer. Gut behütet wie ein Schatz. Er wachse wie ein Baum, erzählt Vater Witold Walaschek, deshalb müsse ständig das Equipment gewechselt werden.
Fünfmal in der Woche trainiert der kleine Obernkirchener mit seinem Vater. Auf dem Programm stehen dabei nicht nur Touren, sondern auch Schwimmen, Laufen und im Winter Hallentraining. Wenn richtig schlechtes Wetter ist, kommt ein sogenannter „Cycle Trainer” zum Einsatz. Dabei steht das Sportgerät mit dem Hinterrad auf einer Stütze und Pascal kann direkt in seinem Zimmer, quasi im Stand fahren. Montags ist Trainingspause. Angeln mag Pascal ganz gern aber an erster Stelle steht das Radfahren, wie er selbst sagt.
Zwischen März und Oktober finden die entscheidenden Rennen statt. „Wir sind dann in ganz Deutschland unterwegs”, erzählt Vater Witold. Der aus Glogau (Polen) stammende hat seinem Sohn die Passion für den Radrennsport bereits in die Wiege gelegt. Walaschek selbst war als Fahrer aktiv und unterstützt Pascal nun tatkräftig bei allen seinen Vorhaben. Auch die Mutter und Schwester Michelle sind bei den Rennen stets vor Ort und feuern das Rennsport-Talent an. Bis zu 60 Kinder gehen bei den Rennen über bis zu 25 Kilometer an den Start. Sein größter Sieg sei das „Weilbuger 3. Etappenrennen” gewesen, so der junge Radrennfahrer. 2013 wird Pascal passend zur Jahreszahl in die Klasse U13 eingestuft. Alle zwei Jahre wird gewechselt. „Jetzt wird es für ihn schwieriger”, erklärt Witold Walaschek. Denn die Mitstreiter sind nun teilweise schon älter und erfahrener. Doch Pascals Wille ist stark, die erreichten Siege sind weiterhin sein Ansporn. Mit dem HRC geht es bald ins Trainingslager. Unter anderem in die Toscana. Wenn das junge Radsporttalent gerade nicht auf dem Sattel sitzt, besucht er die Oberschule in Bückeburg. Sein Etappenziel auf lange Sicht: „Profi werden und vielleicht für die Nationalmannschaft fahren.”
Übrigens: Besonders populär beim Nachwuchs ist der Radrennsport in Ostdeutschland und Bayern. „Richtig professionell sind die Holländer, Dänen und Belgier”, informiert Witold Walaschek. Foto: wa