Dr. Stefan Brüdermann, er hatte zum zweiten Mal die Schriftleitung, und Jürgen Schneider, vom Vorstand des Heimatvereins, haben kürzlich Heft 35 vorgestellt. „Es gibt auch hierzulande noch vieles, was noch nicht erforscht ist”, glaubt Brüdermann daran, dass es noch genug Material für weitere Hefte gibt. Heft 35 enthält auf 150 Seiten neun Beiträge. Dr. Roswitha Sommer berichtet von der „Geschichte eines Burgmannshofes - des heutigen Hubschraubermuseums in Bückeburg”. Die Witwe eines in Hagenburg ansässigen Tierarztes hatte 1907 den Hof samt Scheune und Stall für 32.000 Mark veräußert.
Käufer Fürst Georg zu Schaumburg-Lippe stellte das Wohnhaus für die Einrichtung eines Altersheims zur Verfügung. Die Eingriffe in die Bausubstanz beschränkten sich, so Sommer, nicht nur auf den Innenbereich, das Dach wurde ausgebaut und eine Außentreppe angebracht.
Das 1924 vom Freistaat Schaumburg-Lippe übernommene Gebäude ging 1940 in den Besitz des Kreises Bückeburg über. Im Mai 1969 erwarb die Stadt Bückeburg den früheren Burgmannshof. Im Rahmen einer grundlegenden Sanierung sei dank einer intensiven Bauforschung manches Detail aus der Geschichte des ehemaligen Münchhausenhofes aufgedeckt worden.
Margarete Sturm-Heumann berichtet über „Die Familien Barterman und Lutter in Probsthagen im 16. und frühen 17. Jahrhundert”. 1985 war eine Meldung in der Presse erschienen, die im ganzen Land für Aufsehen sorgte. Ein Historiker aus der ehemaligen DDR hatte angeblich im Staatsarchiv Bückeburg Beweise dafür entdeckt, dass in Schaumburg Nachkommen von Martin Luther lebten.
Die weiteren Beiträge:
Helge Bei der Wieden: „Erstgeburtsrecht im gräflichen Haus Holstein-Schaumburg”; Udo Jobst: „Gymnasium illustre Stadthagen - 400 Jahre unterwegs zum Ratsgymnasium”; Stefan Brüdermann: „400 Jahre Bückeburger Marktrecht”; Beate Christine Fiedler: „Scharnhorsts Jugendliebe - Dichtung oder Wahrheit? Eine quellenkritische Studie zur Bückeburger Lokalgeschichte”; Claus Bernet: „Quäker in Obernkirchen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts”; Heinz Brandes: „Heinrich August Christoph Brandes (1898 - 1985) - ein Lehrerleben im Schaumburger Land”; Ute Brüdermann: „Der deutsche Meister Bach - die Kontroverse um den Nordwestfälischen Bach-Tag 1942 in Bückeburg”.
Das Heft ist in einer Auflage von 1.120 Exemplaren erschienen. Die rund 1.000 Mitglieder des Schaumburg-Lippischen Heimatvereins erhalten es kostenlos.
Andere Interessenten können es zum Preis von 15 Euro beim Heimatverein, im Museum Bückeburg und im örtlichen Buchhandel erhalten.
Foto: hb/m