Die Challenge als Horizonterweiterung sehen: Wer darauf achtet weniger Konservierungs-, Zusatz-, und Aromastoffe zu sich zu nehmen, wird überrascht sein. Die Geschmacksnerven polen sich regelrecht um. Fertigwürzmischungen mit Unmengen an Geschmacksverstärkern und Aromen in allen möglichen Nahrungsmitteln sind plötzlich überhaupt nicht mehr lecker. Ich bin in diesen 30 Tagen viel feinsinniger geworden. Mittlerweile schmecke ich sogar industriellen Zucker aus angeblich „gesunden Lebensmitteln” heraus. Das geht allerdings nur, wenn man sich strikt an die Regel: nur frische Zutaten und Produkte ohne Zusatzstoffe essen, hält.
Sich vorwiegend pflanzlich zu ernähren, ist eine Möglichkeit, mehr gesunde, lebenswichtige Stoffe seinem Körper zu zuführen. Zudem kann man damit sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und bestimmten Krebsarten entgegenwirken. Allerdings muss man: „Sein Körpergewicht durch eine ausgewogene Ernährung im Normalbereich halten.” Das geht wiederum: „Mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Produkten und der Vermeidung von zucker- und fettreicher Kost, insbesondere durch Einschränkung von industriellen Fertigprodukten und Fast Food-Produkten”, sagt Dr. Johannes Bischoff, Oberarzt und stellvertretender Chefarzt, Abteilung für Kardiologie, Klinikum Schaumburg, Krankenhaus Stadthagen. Siehe auch Interview mit Dr. Bischoff. Fleisch und Milchprodukte in Maßen zu genießen, ist eine gute Ausgangsvoraussetzung um fit und vital zu sein oder zu bleiben.
Leider gibt es viel zu viele Veganer/Vegetarier die sich trotz ethisch gut gemeinter Ernährungseinstellung schlecht und unausgewogen ernähren. Dazu gehöre ich nicht. Auch ein Grund, warum ich mich nicht als Vegan-Esser bezeichne. Fleisch und Milchprodukte gehören zur kulturellen Esstradition. Die Frage ist, möchten wir qualitativ hochwertige tierische Produkte essen die etwas mehr kosten, oder können wir es mit uns vereinbaren Lebensmittelskandale zu ertragen und weiterhin nur 99 Cent für 500 Gramm Hack oder einer Packung Käse auf den Tisch legen. Meine Meinung: Fleisch und Milchprodukte sollten als eine Art Luxus-Lebensmittel gesehen werden, die nicht mehrmals täglich auf den Teller gehören. Für mich zählt die Herkunft von Rindersteak und Co.. Wünschenswert ist es, dass die Bundesregierung auf Klasse statt Masse setzt und die regionale Landwirtschaft in hohem Maß unterstützt und fördert. Die kleinen Betriebe mit Herz hier auf dem Lande benötigen Hilfe. Und nicht die industriellen Anlagen, die ihre Zutaten für fertige Fleisch- und Milchprodukte aus ganz Europa ankarren.
Abschließend: Wer sich dazu entscheidet, seinen Mitmenschen von veganer Ernährung statt von gesunder Ernährung zu erzählen, eckt an. Viele reagieren mit Unverständnis, teilweise gar empört. Das Wort Vegan hat immer noch einen üblen Nachgeschmack. Längst veraltete Klischees sind präsent wie eh und je. Dabei gibt es bereits viele Menschen, die im alltäglichen Leben sehr darauf achten was sie essen. Nur spricht eben keiner von vegan. Zu groß ist die Angst, gegen den Strom zu schwimmen. Und außerdem, wer trotzdem noch hin und wieder hochwertiges Fleisch und Milchprodukte verspeist, ist irgendwie kein Veganer. Nennen wir uns doch einfach „Gesundaner”. Foto: wa