Im Rahmen einer interdisziplinären Teamarbeit von Modedesignern und Fotografen beschäftigen sich seit dem Wintersemester 2012/13 Studenten der Hochschule Hannover mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Schaumburger Tracht. Sigmund Graf Adelmann, Geschäftsführer der Schaumburger Landschaft, hatte Professorin Martina Glomb, Professor Carsten Behm und Knut Volkmar Giebel zu einem Pressegespräch nach Bückeburg eingeladen, um über das Projekt zu berichten.
Wie könnte eine moderne Vision der traditionellen Schaumburger Tracht aussehen, wenn die Tracht alle Entwicklungen mitgemacht hätte? Auf diese Frage sollen die Studenten Antworten liefern. Ziel sei es, so Giebel, die Tracht zu erneuern und sie zu erhalten. Mode sei mehr als ein Produkt, sie erzähle Geschichten und Geschichte, ergänzte Glomb. Sie möchte das „Gefühl für die Wertschätzung der Tracht” erhalten. „Heimat ist der Gegenentwurf zur Globalisierung - das Projekt kann dazu beitragen, die Verbundenheit mit der Heimat zu stärken”, ist Sigmund Graf Adelmann überzeugt.
Die Studenten der Hochschule Hannover erarbeiten Kollektionen, die ins Heute passen und - in Kleinserien - durchaus vermarktet („lokale Produktion?”) werden könnten. Zielgruppe sind Frauen und Männer jeden Alters. Zu einer zeitgemäßen Bekleidung gehören natürlich auch Jeans und Hosen für die Frauen. Aufgabe sei es, so Behm, eine „Neue Schaumburger Tracht” so zu entwickeln, dass heutige industrielle Herstellungsverfahren moderate Preise ermöglichen.
Die von den Design-Studenten ausgearbeiteten zeitgenössischen Versionen der Schaumburger Tracht wollen die Veranstalter am Samstag, 2. November, auf einer Modenschau im Schloss Bückeburg präsentieren. Giebel kündigte an, dass die Arbeit an den Trachten fotografisch dokumentiert wird und die Ergebnisse in einem aufwändig gestalteten Katalog zu sehen sind. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Projekt mit 50.000 Euro, die Schaumburger Landschaft mit 20.000 Euro. Foto: pr