Das lange Zeit seinem Schicksal preisgegebene Gebäude gewinnt nicht allein mit seinem künftigen Innenleben an Bedeutung. Von außen wird es derzeit so hergerichtet, dass es dem großen Baudenkmal Kirche in direkter Nachbarschaft gerecht wird. „Statt Abriss gibt es nun eine Zukunft”, erklärte Heilmann die Immobilie, in der im kommenden Jahr noch zwei Wohnungen entstehen sollen. Dann wird Apelern insgesamt rund 200.000 Euro für das bei einer Zwangsversteigerung erworbene Haus investiert haben.
„Das ist es uns auch wert”, ergänzte der stellvertretende Apelerner Gemeindedirektor Sven Janisch. Er hofft, dass zumindest ein kleiner Teil der Aufwendungen im kommenden Jahr aus dem Dorferneuerungsprogramm bezuschusst werden kann. Auch dies ist ein Grund, warum die Außenarbeiten nur zu einem Teil erfolgen: Der hintere Trakt steht für das kommende Jahr auf der Agenda.
Im vorderen Teil sollte vor allem rasch der Tagespflege der Weg geebnet werden. Auf deren Ausbau entfallen rund 80.000 Euro, die sich durch Fördermittel in Höhe von 12.000 Euro zumindest etwas reduzieren lassen. Leiterin Anja Hägerling hat bereits acht Jahre Erfahrung mit einer ähnlichen Einrichtung in ihrem Reinsdorfer Haus. Nun wechselt sie als Mieterin an den neuen Standort und erweitert gemeinsam mit Melanie Vorpahl das Angebot: Maximal können zehn Kinder im Alter zwischen null und 14 Jahren von 7 bis 18.30 Uhr betreut werden. Zwei Plätze sind derzeit noch frei, für die Eltern ihr Interesse unter der Rufnummer (05043) 1228 erklären können.
Hägerling liegt die altersübergreifende Betreuung sehr am Herzen. Deshalb hat sie einen Raum mit einem großen Tisch vorgesehen, an dem gemeinsam gegessen, gespielt und auch Hausaufgaben erledigt werden können. Es gibt weitere Flächen zum Toben, Spielen und zur mittäglichen Ruhepause. Ein Badezimmer ist für kleinste Benutzer vorgesehen; ein weiteres für größere Kinder. Dass trotz aller Kosten durchaus sparsam ans Werk gegangen wurde, ließ Heilmann nicht unerwähnt: Die Küchenzeile stammt aus dem Lauenauer Kindergarten Rappelkiste.
Während die neue Einrichtung, in der bis zuletzt noch die Handwerker tätig sind, am 1. August ihre Arbeit aufnimmt, kündigen Hägerling und Vorpahl für Sonntag, 25. August, um 15 Uhr einen Besuchstermin für die Öffentlichkeit an. Dann kann die Kulisse für die „gewählte Großfamilie” einmal gründlich in Augenschein genommen werden. Foto: al