Dies, so Buchholz, sei mittlerweile gelebter Standard und viele Orte hätten von der Reform kräftig profitiert.
Während Rinteln sich als Stadt finden und um Vertrauen für die „zentrale” Verwaltung werben
musste, war die Stadt in der Zwickmühle und musste sich gleichzeitig gegen die neue zentralistische Verwaltung in Stadthagen als Kreisstadt zur Wehr setzen: „Am Ende stand eine Stadt Rinteln, die ihre Einwohnerzahl auf mehr als 25.000 verdoppelt, den Kreissitz aber verloren hatte! Buchholz mahnte: „Ein Ziel ist es heute, unsere Ortsteile nicht zu reinen Schlafdörfern werden zu lassen, in denen kaum örtliches Leben mehr stattfindet!” Rinteln stehe in den nächsten Jahren vor gewaltigen Herausforderungen. Waren die 1970er Jahre noch geprägt von einem wahren „Feuerwerk an Einweihungen”, so müsse man sich künftig um Nachnutzungen beispielsweise der Prince-Ruppert-School Gedanken machen. Die sich wandelnde Schullandschaft Rintelns mit einer künftigen IGS erfordere Denkmodelle nach neuen und zentral gelegenen Schulgebäuden an der Burgfeldsweide und Paul-Erdniß-Straße.
In Fragen von Bildung und Kinderbetreuung stehe Rinteln im Vergleich zu anderen Städten hervorragend da. „Das kostet”, so Buchholz, der die moderate Anhebung der Kindertagesstättengebühren verteidigte.
Der wohl stärkste Attraktivitätsschub für die Stadt war die Einrichtung einer Fußgängerzone. Nach heißen Diskussionen wurde die 2003 gebaut und ist ein Erfolgsmodell: „Damit haben wir unserer Stadtsanierung das Sahnehäubchen aufgesetzt!” Maßgeblich für die Stadtsanierung mit verantwortlich war Bauoberrat Reinhold Koch, der jetzt (SW berichtete) in den verdienten Ruhestand ging.
Die Gebietsreform, so Buchholz, habe Rinteln jedoch nicht nur nach vorne gebracht: „WIr mussten und müssen auch schmerzliche Verluste verkraften!” Demnächst wird es das Rintelner Krankenhaus treffen, das bald zugunsten eines Zentralklinikums in Vehlen geschlossen wird.
Richtig bergauf ging es dagegen mit der gewerblichen Wirtschaft in Rinteln. Das veranschaulichte Buchholz anhand alter Fotos. Neben Wesergold, Polyform und anderen Firmen nannte Buchholz insbesondere die Firma Stüken, die mit ihrem Neubau an der „Stükenstraße” ihr Bekenntnis zum Standort Rinteln untermauerte: „Vielen Dank an dieser Stelle auch noch einmal für die tolle Organisation des ersten Stüken Mountainbike-Cups, der neben Werbung für ihr dynamisches Unternehmen auch für unsere ganze Stadt ein Gewinn war.”
In Rinteln lebe man dort, wo andere Urlaub machen und: „Wir haben unser RI-Kennzeichen wieder!”
Neue Herausforderungen kommen auf die Stadt zu durch den demografischen Wandel und diesen stelle sich die Stadt ebenso wie den verkehrlichen Aufgaben. Die neue Entlastungsstraße am Einkaufszentrum Tonkuhle beginne bereits in diesem Jahr.
Buchholz dankte für die musikalische Untermalung des Neujahrsempfangs durch das Jugendblasorchester der Kreisjugendmusikschule unter der Leitung von Frank Schmitz. Tatevik Oganissian und Maximilian Winkler dankte er für die Gesangs- und Klaviereinlage und leitete dann zur Sportlerehrung über. Foto: ste