Landrat Jörg Farr erklärte, dass es für ihn ein Novum sei, zeitgleich zwei Verdienstorden im Auftrag des Bundespräsidenten zu verleihen. Drei bis vier Mal im Jahr übergebe er eine solche Auszeichnung im Landkreis, dies drücke den hohen Stellenwert der Ehrung aus. Wie so oft würden auch Werner Tatge und Friedhelm Brandes den Orden als Anerkennung für ein Lebenswerk erhalten. Bei beiden erstaune, dass sie sich so vielseitig engagiert hätten, so Farr.
Brandes ist seit mehr als 30 Jahren im sozialen und kommunalpolitischen Bereich tätig. Seit 1976 ist er Mitglied zunächst im Rat der früheren Gemeinde, nun im Rat der Stadt Bad Nenndorf. Von 1984 bis 1986 war er Erster Stellvertretender Bürgermeister in Bad Nenndorf, von 1986 bis 1991 Bürgermeister der Gemeinde, wirkte dazu in einer Reihe von Ausschüssen mit. Seit 1981 übernahm er als Mitglied des Samtgemeinderates Verantwortung, dazu von 1986 bis 1996 als Kreistags-Abgeordneter. Hinzu kam die prägende Rolle in mehreren Vereinen. Brandes gründete die Trachtengruppe Nenndorfer Rotröcke, später den Musik- und Trachtenverein Bad Nenndorf. Er war Mitbegründer der Deutsch-Französischen Gesellschaft, des Fördervereins Krater-Zoo und des Fördervereins Klassische Musik. Vielen dieser Vereine diente er lange Jahre als Vorsitzender oder im Vorstand.
Werner Tatge wurde 1981 in den Gemeinderat der Stadt Bad Nenndorf gewählt, von 1996 bis 2011 war er Erster Stellvertretender Bürgermeister. Er arbeitete in vielen Ausschüssen mit, setzte sich besonders für die Städtepartnerschaft mit Gdow in Polen ein. Von 1991 bis 2011 war er im Samtgemeinderat Nenndorf aktiv, übte dort auch das Amt des stellvertretenden Samtgemeindebürgermeisters aus. Außerhalb der Lokalpolitik galt sein Engagement insbesondere dem Sport. Seit 1968 engagierte er sich im MTV Waltringhausen, führte den Verein auch als Vorsitzender. Verdient machte er sich dazu beim Bau von Vereinsheim und Mehrzweckhalle. Er erstellte sowohl eine Vereins- als auch eine Dorfchronik für Waltringhausen.
Beide Geehrten dankten ihren Familien, ohne deren Unterstützung ein solches Engagement nicht möglich sei.Foto: bb