Nachdem es am Sonnabend beim „Spring Faith 2.0”-Festival noch stark geregnet hatte, sah es am Sonntag ganz anders aus. Zwar gab es einige kurze Schauer, größtenteils blieb es aber trocken und sogar die Sonne durchbrach die grauen Wolken zwischenzeitlich. „Uns hat im Vorfeld der nächtliche Regen Sorgen gemacht, wegen der nicht befahrbaren Parkplätze auf dem Weizenstoppel”, sagte Maria Wedeking, „zu guter Letzt hat mit ganz netter Nachbarschaftshilfe aber doch noch alles geklappt. Und das Wetter hat, anders als erwartet, mitgespielt.”
So ließen es sich die Besucher auch nicht nehmen, ausgiebig über das Gelände zu schlendern, das Angebot an den zahlreichen verschiedenen Ständen in Augenschein zu nehmen und einen Blick in den Hofladen zu werfen. Vereinzelt nutzten die Gäste die Gelegenheit, um eigenhändig Blaubeeren zu pflücken. So auch Irene und Jürgen Sadra aus Rinteln. Das Ehepaar ist zuvor bereits zweimal auf dem Hof gewesen und nutze das Blaubeerfest für einen dritten Besuch. „Mit der Ausbeute heute sind wir ganz zufrieden, und die Beeren schmecken ohnehin immer”, sagte Irene Sadra.
Die meisten versorgten sich aber direkt auf dem Festgelände mit frischen Blaubeerwaffeln, Kuchen und anderen fruchtigen Speisen. Für Herzhaftes war derweil unter anderem die Fleischerei Hardekopf zuständig. Aus Hannover beteiligte sich das Brauhaus Ernst August mit einer historischen Straßenbahn, an der es frisches Bier gab. „Ein optisches Highlight”, befand nicht nur Wedeking. Im Garten nebenan ließ sich ein Imker mit einem Bienenvolk nieder, zudem gab es Obstbrände, Stoffe, Schmuck, Blumen und vieles mehr. Auch der Naturschutzbund NABU war vor Ort. Mit welch modernen Geräten Äpfel heutzutage gepflückt werden, bestaunten die Besucher anhand einer großen Erntemaschine. Den musikalischen Part des Festes übernahm die österreichische Band Solarjet, die bereits am Abend zuvor auf dem „Spring Faith” gespielt hatte. Für Wedeking das „menschliche Highlight”. Alles in allem konnte die Obstbäuerin am Ende nur festhalten: „Es war schön! Eine schöne Atmosphäre, die Aussteller waren zufrieden und die Besucher, mit denen ich gesprochen habe, auch.” Und, fast ein wenig wehmütig: „Es braucht so viele Stunden Vorbereitung, bis so ein Fest startet – und dann rauscht der Tag blitzschnell vorbei.” Foto: tr