Die beiden Abgeordneten hörten beim Gespräch den Appell von Dieter Ahrens, stellvertretender Obermeister der Dachdecker-Innung im Landkreis, sich beim Breitband-Ausbau ins Zeug zu leben. Ein leistungsfähiger Internet-Anschluss sei heute auch im ländlichen Raum von größter Bedeutung. Erwin Tatge, stellvertretender Kreishandwerksmeister, unterstrich die Aussage. Beispielsweise im KFZ-Gewerbe seien Probleme immer öfter nicht mehr mit den werkstatteigenen Programmen zu lösen, sondern „wir brauchen die Internetverbindung”. Die Vertreter der Kreishandwerkerschaft berichteten, dass der Internet-Anschluss heute auch ein wichtiges Kriterium für die Standortwahl bei Neuansiedlungen von Betrieben sei. Kein Unternehmer wolle heute große und kostenintensive Server aufstellen, wenn über den leistungsfähigen Anschluss ans Internet elegantere Lösungen möglich seien. Karsten Becker bestätigte, dass die Breitbandversorgung mittlerweile den Stellenwert der öffentlichen Daseinsvorsorge erreicht habe. Becker erinnerte daran, dass man heute an der strategischen Entscheidung von vor zehn Jahren zu knabbern habe, den Telekommunikationsunternehmen den Ausbau der Internet-Infrastruktur weitgehend ungeregelt überlassen zu haben. So hätten sich diese mit den urbanen Zentren die „Rosinen” für den Ausbau herausgesucht, der ländliche Raum sei jedoch abgehängt worden. Nun arbeite die öffentliche Hand daran, Versäumtes nachzuholen. „Wir werden da vorankommen”, hielt Becker fest, auch der Landkreis Schaumburg wirke intensiv auf Verbesserungen hin. Becker und Tonne suchen regelmäßig den Austausch mit der Kreishandwerkerschaft. Das Gespräch mit Tatge, Ahrens und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fritz Pape kam auch auf die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Pape erklärte, dass die Kreishandwerkerschaft eng vernetzt mit weiteren Akteuren aus dem Landkreis in diesem Feld aktiv sei. Sehr viele der Ankommenden seien in Sprachkursen untergebracht. Rund 60 Handwerksbetriebe hätten sich bereiterklärt, Praktika zu ermöglichen. Ein erstes System zur Ermittlung von beruflichen Fähigkeiten sei entwickelt. Grant Hendrik Tonne erklärte, dass diese enge Vernetzung tatsächlich eine besondere Qualität in Schaumburg darstelle. Er betonte, dass bei allen Anstrengungen zur Integration von Flüchtlingen dadurch kein Hilfsbedürftiger aus anderen Bereichen vergessen werde. Es werde weiterhin Angebote geben für alle die Unterstützungsbedarf hätten.Foto: bb