Zehn Prozent Wachstum der Bilanzsumme bei einem erneut überdurchschnittlich guten Betriebsergebnis verdeutlichen den Geschäftserfolg des Schaumburger Bankinstitutes. Im Kreditgeschäft konnte die Volksbank in Schaumburg die gute Entwicklung der Vorjahre fortsetzen. Mit einem Zuwachs von 9,7 Prozent auf 850 Millionen Euro lag sie sogar über den Planwerten. Dabei hält der Trend zu Finanzierungen mit langfristigen Zinsbindungen an. Die Kundeneinlagen der Bank sind im letzten Jahr um 5,4 Prozent auf 834 Millionen Euro gestiegen. Hier ist der Trend zu kurzfristigen Anlagen ungebrochen. „Wir sehen es als eine der wichtigsten Aufgaben an, unsere Kunden bei der Geldanlage zu beraten”, unterstrich Schorling auf der Vertreterversammlung. Die Herausforderungen durch das niedrige Zinsniveau machten es notwendig, so das Vorstandsmitglied, sich insbesondere um die private Vorsorge der Kunden zu kümmern, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Die Volksbank in Schaumburg versteht sich als verlässlicher Partner für die regionale Wirtschaft. Sie finanziert viele heimische Betriebe und sichert damit Arbeitsplätze vor Ort. Zudem erschließt sie wohnwirtschaftliche Projekte in Schaumburg, die die Attraktivität der Städte und Gemeinden maßgeblich erhöhen. Aktuell werden neue Bauprojekte beispielsweise in Kirchhorsten, Luhden und Bad Nenndorf realisiert. All diese Projekte werden, laut Schorling, mit verlässlichen Partnern umgesetzt. Die Ertragslage der Volksbank in Schaumburg ist nach wie vor sehr gut. Stärkste Säule ist hier das zinsabhängige Geschäft. Sie weist einen Zinsüberschuss in Höhe von 29 Millionen Euro aus. Der Provisionsüberschuss beläuft sich auf 8 Millionen Euro. Insbesondere das Immobilien- und Wertpapiergeschäft haben sich sehr gut entwickelt. Mit 5,9 Millionen Euro Steuerzahlungen bereichert das Bankinstitut das Finanzamt und die Kommunen in ihrem Geschäftsgebiet. Mit einem Eigenkapital von 126 Millionen Euro (Vorjahr: 114 Millionen Euro) ist die Volksbank in Schaumburg solide aufgestellt. Aufgrund regulatorischer Verschärfungen in der Bankenwelt werden auch künftig erhebliche Eigenkapitalzuweisungen notwendig sein. „Wir sind zuversichtlich, dass wir alle Anforderungen auch in Zukunft erfüllen können”, bestätigte Schorling den Bankvertretern. Das Vorstandsmitglied wies darauf hin, dass auch das Geschäftsmodell der Volksbank in Schaumburg permanent an geänderte Rahmenbedingungen angepasst werden müsse. Zum einen hat sich das Kundenverhalten beispielsweise in den Bereichen Internet/ Digitalisierung massiv verändert. Zum anderen verschärfen sich die gesetzlichen Anforderungen im Bankenaufsichtsrecht und beim Verbraucherschutz ständig. Auch die geplante Zusammenführung nationaler Einlagensicherungssysteme wird weiterhin diskutiert. Darin sieht die Volksbank eine Gefahr für die bewährten Sicherungseinrichtungen der Genossenschaftsbanken, die bisher für Deutschland immer ein sicherer Stabilitätsanker waren und auch weiterhin sein sollten. Schorling bedauerte auf der Vertreterversammlung noch einmal, dass die Verschmelzung seines Hauses mit der Volksbank Mindener Land nicht zustande gekommen ist. Für ihn wäre dieses nach wie vor ein zukunftsweisender Schritt in die richtige Richtung gewesen. Er betonte: „Selbstverständlich werden wir auch künftig für Kooperationen und Verschmelzungen offen sein.” Mitarbeiterentwicklung und Förderung von Nachwuchskräften ist für die Volksbank in Schaumburg ein sehr wichtiges Thema. Fortbildungsmaßnahmen und berufsbegleitende Studiengänge sichern eine erstklassige Mitarbeiterqualität. So hat auch Anja Bracht, Prokuristin und Verantwortliche für die Banksteuerung der Volksbank in Schaumburg, u.a. mit ihrem berufsbegleitenden Hochschulstudium „Master of Business Administration” Vorstandsqualifikationen erworben. Am 8. April dieses Jahres wurde sie von Vorstand und Aufsichtsrat zur Generalbevollmächtigten ernannt. Die Vertreter der Volksbank stimmten über die vorgeschlagene Dividende in Höhe von durchschnittlich 6 Prozent ab. Sie setzt sich aus einer Basis- und einer Bonusdividende zusammen. Durch eine Modifizierung ihres Bonusprogramms zugunsten der Mitglieder konnte die Bank rund 100.000 Euro Bonusdividende mehr auszahlen als im vorherigen Jahr. Des Weiteren wählten die Vertreter einige Mitglieder des Aufsichtsrats neu. Ausgeschieden aus dem Aufsichtsrat sind mit Ablauf der diesjährigen Vertreterversammlung turnusmäßig Volker Hagemann, Cornelia Kurth und Dr. Uwe Krismann. Die Wiederwahl aller drei Aufsichtsratsmitglieder ist zulässig und wurde an diesem Abend bestätigt. Klaus Peters schied als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates aus. Klaus Peters kann aus Altersgründen nicht wiedergewählt werden. Joachim Schorling bedankte sich für die gute und anspruchsvolle Zusammenarbeit. Anne Wiesch vom Genossenschaftsverband e.V. ehrte Klaus Peters für seine 25-jährige ehrenamtliche Aufsichtsratstätigkeit mit einer Ehrenurkunde und einer silbernen Ehrennadel. Als Nachfolger wurde (mit elf Gegenstimmen) Europaabgeordneter Burkard Balz in den Aufsichtsrat gewählt. Foto: wa