Es ist ein dickes Buch mit „Feggendorfer Geschichten”, in dem er alles Wissenswerte aus der lokalen Historie aus den unterschiedlichsten Quellen dargestellt hat. Folgerichtig wirkte er auch beim Poster „Historischer Ortsspaziergang” und dessen textlichen Erläuterungen mit. Doch mehr noch liegt sein Verdienst im Bewahren der plattdeutschen Sprache. Über Jahre sammelte er, ohne dass es jemand wusste, 3000 der überlieferten Wörter und übersetzte sie ins Hochdeutsche. Daneben notierte er allerlei plattdeutsche Geschichten auf oder übersetzte sie – wie die berühmten „Max und Moritz”-Streiche von Wilhelm Busch – in die vertraute Sprache. Der gelernte Elektriker ließ seine Bücher zunächst auf eigene Rechnung in kleinster Auflage drucken. Erst als die Schaumburger Landschaft im Rahmen ihres Projekts „Spurensuche” zunächst auf sein „Plattdeutsches Wörterbuch” aufmerksam wurde, kam Bewegung in die Sache. Ein erster Nachdruck wurde in Auftrag gegeben. Rickenbergs Sammlung kam als Grundlage in eine Datenbank, in der sich inzwischen die vergleichbaren Idiome aus den Kirchspielen Gelldorf, Dankersen, Probsthagen, Hagenburg und Seggebruch befinden. Unvergessen bleibt der Verstorbene jedoch auch in der Betriebsmannschaft des „Feggendorfer Stolln”. Dort hat er sich nicht nur mit viel Muskelkraft eingebracht. Solange es seine Gesundheit zuließ, suchte er täglich die Zeche auf. Zudem dokumentierte er mit dem Fotoapparat den Verlauf der Sanierungsarbeiten. Nach eigenem Wunsch wollte der stille Chronist eigentlich auch still zu Grabe getragen werden. Doch am Dienstag, 10. Januar, um 14 Uhr werden gewiss etliche Einwohner und Weggefährten seinen letzten Weg auf dem Feggendorfer Friedhof begleiten. Foto: al