Die FDP Stadthagen nimmt in einer Pressemitteilung Stellung zur Diskussion um die Eröffnung einer Spielhalle im Gewerbegebiet am Hellweg. Die Gruppe WIR hatte den dafür geplanten Verkauf des Grundstückes durch die Stadt kritisiert. Die Veräußerung des Areals im Großen Klosterfeld diene der Existenzsicherung einer alteingesessenen Tanzschule, die am vorhandenen Standort wegen Lärmkonflikte erhebliche Probleme hat, formuliert FDP-Pressesprecher Michael Kasior in dem Schreiben. Somit diene der Verkauf einem klassischen Ziel der Wirtschaftsförderung, nämlich vorhandenen Betrieben Entwicklungschancen zu bieten. Damit sich für den Investor das Ganze rechne, sei die Spielhalle sozusagen als „cash cow”, also als bedeutende Einnahmequelle, erforderlich. Eine Ablehnung würde das Gesamtprojekt unmöglich machen, die Tanzschule würde schließen müssen oder, wie bereits erwogen, in eine Nachbarstadt umziehen, formuliert die FDP. Unter diesem Sachverhalt sei für die Liberalen die Gesamtmaßnahme vertretbar, zumal etwa zehn Arbeitsplätze entstehen würden. Die Stellungnahmen der WIR zum Thema würden klarmachen, dass deren Gedankenwelt offenbar auf dem Prinzip von Verbot und Bevormundung fuße. Die Liberalen dagegen würden auf Eigenverantwortung setzen. In diesem Zusammenhang eine Suchtdiskussion vom Zaun zu brechen bezeichnet FDP-Fraktionschef Lothar Biege als völlig abwegig und verweist auf das Beispiel Bückeburg: „Dort hat die Politik gemeinsam für den Erhalt von Spielautomaten in der Innenstadt gekämpft, um einen Betrieb in der Stadt zu halten.” Besonders pikant dabei sei, dass dort ebenfalls die WIR-Gruppe, im Stadtrat vertreten, dem Vorhaben zugestimmt und das Thema Suchtgefährdung nicht thematisiert habe. „Da spricht unser politischer Mitbewerber wohl mit gespaltener Zunge” erklärt dazu FDP-Ratsherr Norbert Kunze. Und ergänzt: „Wäre die Argumentation von WIR schlüssig, dann müsste die WIR auch für die Abschaffung des Schützenfestes, zumindest aber für die Abschaffung des Junge-Bürger-Rotts, wegen der daraus ihrer Meinung nach resultierenden latenten Suchtgefahr plädieren”.