Hintergrund: Seit dem Start im Jahre 2008 sind 34 Frauenorte hierzulande entstanden. Gewürdigt werden historische weibliche Persönlichkeiten und ihre Leistungen auf politischem, kulturellem, sozialem, wirtschaftlichem und/oder wissenschaftlichem Gebiet. Schaumburger „Frauenorte” sind seit 2010 Obernkirchen (Agnes von Dincklage) und seit 2014 Bückeburg (Fürstin Juliane). Die Fülle der „Frauenorte” präsentiert eine Wanderausstellung, die der Landesfrauenrat als Initiator ausleiht. Nenndorfs Gleichstellungsbeauftragte Ingela Steege hatte die Idee, eben jene auch in die Kurstadt zu holen. Allerdings musste sie feststellen: „Das ist gar nicht so einfach, weil sie sehr gefragt ist.” Parallel hatte der Landkreis erfolgreich die insgesamt 30 historischen Frauenporträts auf menschengroßen Bannern geordert – genug Material, um es auf drei Orte im Schaumburger Land zu verteilen. Ganz zur Freude von Bad Nenndorfs Bürgermeisterin Marlies Matthias. Sie sagte beim Aufstellen der Plakate: „Nicht nur Männer waren wichtig. Was all diese Frauen geleistet haben, in ihrer Zeit, ist herausragend und eine Ausstellung wert.” In der hiesigen Sparkasse zu sehen sind etwa die Schriftstellerin Ricarda Huch (1864 bis 1947), nach der auch in der Kurstadt eine Straße benannt ist, die international anerkannte Kirchenhistorikerin Antje Brons, die 1884 die erste deutschsprachige Gesamtdarstellung der Geschichte der Mennoniten verfasste, oder Henriette Scharder-Breymann, die Mitte des 19. Jahrhunderts als Pädagogin und Förderin der Frauenbildung wirkte. Wer die Frauengeschichte von mehr als 1000 Jahren ebenfalls geprägt hat, zeigt die Ausstellung noch bis zum 26. Juni in der Sparkassen-Geschäftsstelle in Bad Nenndorf sowie im Kreishaus und in der Volkshochschule in Stadthagen. Foto: jl