Hülsede und Rodenberg verweigern inzwischen jede Zusammenarbeit mit Bruns – und auch mit Hoffmann. Dessen Verhalten sehen sie als „parteischädigend und moralisch verwerflich” an. Er habe ein Sitzungsprotokoll zugunsten von Vorteilen für seine Person verändert, dies lange abgestritten und erst vor Gericht zugegeben. „Nur durch diese betrügerische Vorgehensweise wurde er auf Listenplatz 1 in den Kreistag gewählt”, betont Steege, obwohl es auch hier andere vorherige Absprachen gab. Deshalb habe sich Hoffmann für führende Ämter und Positionen selbst disqualifiziert. Er sollte aus dem Kreisvorstand und auch aus dem Ortsverband Rodenberg ausscheiden. Was aber die beiden Parteifunktionäre inzwischen besonders wurmt, ist das Verhalten des Kreisvorsitzenden in dieser Angelegenheit. Drewes wie auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Maik Beermann, dessen Mitarbeiterin Bruns ist, hatten sich schon vor dem Gerichtstermin im Juli dafür ausgesprochen, dass es eine neue Amtsverbandsspitze geben müsse. Zudem sollte die Angelegenheit Hoffmann im Kreisvorstand besprochen werden. „Passiert ist leider nichts”, bilanziert Steege heute. Denn die schon mehrere Wochen vorher für den 11. September terminierte Unterredung sei nur wenige Stunden vor Beginn abgesagt worden. „Wir befürchten, dass die Vorgänge einfach nur ausgesessen werden sollen”, sind sich Steege und Tetzlaff einig: „Der wollte nur den Druck rausnehmen.” Steege verweist dabei auch auf eine Mail, in der Beermann und Drewes Bruns indirekt zum Rücktritt geraten hätten. Geschehen sei jedoch nichts. Tetzlaff hatte das Gesprächsergebnis vom 
11. September noch abwarten wollen. Weil nichts geschah, leitete er jetzt den nächsten Schritt ein: In der kommenden Woche werde er mit seinem Anwalt die Verleumdungsklage gegen die Lauenauerin formulieren und privatrechtlich gegen sie vorgehen. Der Streit in der Partei dürfte also in eine neue Runde gehen.