Dieser begann um 1500 in einer kleinadeligen Familie im damaligen Gebiet Meißen, das aus sieben Dörfern bestand. Im Alter von fünf Jahren kam Katharina ins Kloster Brehna, das sich in der Nähe des heutigen Bitterfelds befand und hatte so das Glück, in einer Art Internatsschule Lesen, Schreiben, ein wenig Latein, Singen, Handarbeiten und natürlich Beten zu erlernen und wurde von Kind an den Klosterbetrieb und dessen Wirtschaftsführung eingeführt. Mit zwölf Jahren ging Katharina ins Kloster Nimbschen bei Grimma, von dem heute nur noch Ruinen zeugen und begann ihren Weg als Nonne. Wohl als sie von Luther und seinen Wertvorstellungen hörte, wuchs der Wunsch, das Kloster zu verlassen. Die Flucht, die mit hohen Strafen geahndet wurde, gelang und gemeinsam mit acht weiteren Ordensfrauen erreichte Katharina Wittenberg. Hier standen die Frauen unter Luthers Schutz, der einige verheiratete und einige zurück nach Hause schickte. Übrig blieb Katharina, die nach zwei erfolglosen Verheiratungsversuchen schließlich von Luther selbst bei einer recht zügigen Überraschungshochzeit am 13. Juni 1525 geehelicht wurde. Luther war 42 Jahre alt und heute würde man wohl sagen „bekennender Single” und Katharina hatte mit ihren 26 Jahren und, ganz klar, als Nonne, bisher auch stets alleine genächtigt. Doch man arrangierte sich und Katharina schenkte sechs Kindern das Leben, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten und zog sechs oder sieben Pflegekinder groß. Die resolute Gattin verwandelte das Klosterhaus gekonnt zu einem florierenden und gut funktionierenden Haushalt, in dem sie häufig 50 Personen an ihrer Tafel verköstigte, betrieb erfolgreich Landwirtschaft und eine ausgezeichnete und zu damaliger Zeit überlebenswichtige Vorratshaltung. Außerdem hielt sie akribisch das Geld ihres Mannes zusammen, machte ihn durch geschicktes Wirtschaften zu einem reichen Mann, achtete auf seine Gesundheit an Leib und Seele, hatte im Lutherhaushalt „die Hosen an” und wurde von ihrem Gatten „meine Herr Käthe” genannt. Als Luther starb, war Katharina 46 Jahre alt und wäre durch sein großzügiges Testament gut versorgt gewesen, hätte sie nicht ein Religionskrieg zur Flucht gezwungen. Sie kam bis in die Lüneburger Heide, die von Soldaten besetzt war und musste umkehren. Bei einer weiteren Flucht nach Torgau erlitt sie einen schweren Unfall, an dessen Folgen sie krankte bis sie schließlich am 20. Dezember 1552 verstarb. Sie und ihr Wirken stehen bis heute als Symbol für die Pfarrfrau, die Pfarrehe und das evangelische Pfarrhaus. Die nächsten interessanten Veranstaltungen der Landfrauen Rinteln-Hessisch Oldendorf finden sich im Programm und auf der Homepage. Gäste sind herzlich willkommen. Foto: privat