So ganz wollte der älteste Verein in Apelern seinen bemerkenswerten runden Geburtstag nicht verstreichen lassen: Vor 140 Jahren fanden sich zum ersten Mal liedbegeisterte Männer, um einen Chor zu gründen. Bis heute hat sich diese Tradition erhalten, auch wenn es nicht immer nur fröhliche Zeiten für die Gemeinschaft gab. So stand der Chor in den sechziger Jahren kurz vor seiner Auflösung, weil die Lücken in den Reihen immer größer wurden. Einer der die wohl meisten Erinnerungen an den lokalen Gesang hat, ist der heute 95-jährige Heinrich Bake. Als der damalige junge Mann mit seinen gerade 15 Lenzen bei den Erwachsenen mitmachen wollte, musste er sogar noch eine Aufnahmeprüfung ablegen. Bake erlebte den Neustart nach dem Krieg ebenso mit wie die Geburtsstunde des örtlichen Karnevals. Denn es war der Gesangverein, der mit einem närrischen Abend am 28. Februar 1966 mit dem begann, was den Ort heute weit über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht hat. Bake ist es übrigens auch zu verdanken, dass der Chor seinen wohl größten Tiefpunkt überwinden konnte. 1964 richtete er einen flammenden Appell an die Sangesbrüder. Das mahnende Zitat, das Erbe der Urgroßväter nicht untergehen zu lassen”, hängt heute noch im Dorfgemeinschaftshaus. Der MGV fasste wieder Tritt, belebte 1976 die fast vergessene Maibaum-Tradition wieder, erhielt 1980 die begehrte Zelter-Plakette und belegte bei Wertungssingen des Norddeutschen Rundfunks einen ersten und einen dritten Platz. Mit seinem „Singend in den Mai” auf dem Kirchplatz hatte der MGV auch sein Festjahr begonnen. Beim Kommers am Sonnabend um 17 Uhr erreicht es seinen Höhepunkt. 
Text/Foto: al/ms