Das Unternehmen gibt es zwar schon seit genau 111 Jahren; doch Besecke selbst hat es erst 2005 wieder mit einer eigenen Produktion belebt. Seither wurden 35 Millionen Euro in Betriebsstätten investiert, weitere 40 Millionen Euro sollen bis zum Jahr 2023 folgen. Der Grund: Während reine Süßwaren immer weniger gefragt sind, wächst der Bedarf an salzigen Knabberartikeln. Heute würden allein in Deutschland pro Kopf und Jahr über vier Kilo an Chips, Flips und Co. verzehrt. In anderen europäischen Ländern gebe es sogar den doppelten Verbrauch. XOX, so Besecke, habe diesen Trend frühzeitig erkannt. Das Unternehmen sei der drittgrößte Hersteller von Chips über Nüsse und Salzstangen bis hin zu Popcorn. Allein Letzteres wird in einer europaweit modernsten Anlage mit 100.000 Tüten pro Tag produziert. Das Unternehmen habe für seine weiteren Ausbauschritte mögliche Flächen unter anderem in Bad Eilsen, Rehren, Bad Nenndorf und in der Region Hannover angesehen, sich aber für Lauenau entschieden. „Hameln ist nicht glücklich, dass wir hier investieren”, schob Besecke nach, „doch hier haben wir die Option, dass sich der Betrieb erweitern kann”. Auch gewinne er den Eindruck, dass die Gemeinde hier schnell reagiere. Nach den aktuellen Absichten, die Besecke bereits mit detaillierten Zeichnungen vor dem Ausschuss und rund 50 interessierten Bürgern erläuterte, sind zunächst der Bau einer 20.000 Quadratmeter großen Lagerhalle mit einer Höhe von 15 Metern sowie zweier weiterer Gebäude mit jeweils 2000 Quadratmetern vorgesehen. Diese werden mit gefliesten Wänden den Vorschriften der Lebensmittelhygiene entsprechen, weil hier produziert werden soll. Unter anderem ist hier das Mischen und Verpacken von so genanntem Studentenfutter vorgesehen. In der Mitte des Komplexes entstehen Büros. Das Gelände wird durch die vorhandenen Zufahrten Magirus- und Hanomagstraße erschlossen. Auf die Frage von Nicole Wehner (WGLF) zu möglichen Emissionen riet Besecke zu einem Besuch seines Hamelner Betriebes. Natürlich rieche es dort je nach Produktionsart nach Zucker, Salz oder Erdnüssen. Holger Oehlmann (CDU) vermutete hohen Wasserbedarf oder Belastungen der Kläranlage. Gemeindedirektor Sven Janisch versicherte, dass im Rahmen eines erforderlichen Bebauungsplans alle Fragen und Bedenken geprüft würden: Natürlich sei die Versorgungsfrage von Belang, hob er hervor, „für den Unternehmer aber auch, sonst läuft der Betrieb nicht”. Generell sah Janisch „nichts Kritisches” an dem Vorhaben. Zudem sei es attraktiv, weil Arbeitsplätze entstünden. Besecke bezifferte diese auf 20 in einem ersten und weiteren 60 in einem zweiten Schritt. Hier sei das größte Problem zu suchen: Es gebe zu wenig qualifizierte Kräfte. Deshalb bilde sein Unternehmen auch selbst aus. Auf Anfrage bezifferte der Geschäftsführer das tägliche Lastzugaufkommen auf 120 bis 150 Fahrzeuge. Zu den Großabnehmern zähle unter anderem Edeka. „Aber leider nicht über Lauenau”, räumte er ein. Diese Produkte würden über das Regionallager in Osterweddingen verteilt. „Aber darüber”, so Besecke, „ärgere ich mich jeden Tag”. Foto: al