SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Mit deutlichen Worten stemmt sich der Seniorenbeirat der Samtgemeinde Rodenberg gegen das Ende der zwischen Bad Nenndorf und Hannover-Empelde verkehrenden Buslinie 533. Die angeblich kaum frequentierte Verbindung soll zum 15. Dezember 2019 eingestellt werden. Dagegen sind schon über 200 Unterschriften gesammelt worden. Dem Ende sollte ein Anfang folgen, fordert das Gremium. Seine Idee: Der Bus sollte bis Lauenau fahren. Gleichzeitig könnte von Hameln die dortige Linie 10 nicht in Eimbeckhausen enden, sondern ebenfalls bis in den Flecken führen. Die Verwaltung der Samtgemeinde unterstützt das Verlangen. „Die Gesellschaft redet über Klimaschutz und leidet unter Fahrverboten in Innenstädten; und hier sollen vorhandene Angebote in der Fläche aufgegeben werden”, rügt Hauptbereichsleiter Jörg Döpke. Der Öffentliche Personennahverkehr müsse doch gerade attraktiver sein, um das Auto stehen zu lassen. Die Samtgemeinde sei in Vorleistung getreten – mit dem Ausbau attraktiver Haltestellen unter anderem in Lauenau, Rodenberg und Schmarrie. Allerdings sieht Döpke auch das Problem, dass regionale Buslinien selten über Kreisgrenzen hinaus führen. So verfolge die Region Hannover ihre lokalen Interessen ebenso wie die Landkreise Schaumburg und Hameln-Pyrmont. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla hat nach eigenen Worten bislang mehrfach und vergeblich die Region um ein Umdenken gebeten. Und auch in Richtung Hameln finde sich kein Gehör. Dabei habe es früher einen geradezu lebhaften Verkehr zwischen Hameln und Haste gegeben, erinnerte Beiratsmitglied Wolfgang Marhenke an die ehemalige Bahnlinie und den späteren Schienenersatzverkehr per Bus. Für ihn wäre der ZOB in Lauenau „ein ideales Drehkreuz”, wenn von Süden der Bus aus Hameln komme und von Norden die Anbindung in Richtung Hannover möglich wäre. Beiratssprecher Willi Gerland sieht im Aus für die Linie 533 ein weiteres Indiz, „wie eine Gegend einfach so abgehängt wird”. Da dürfe sich niemand wundern, wenn immer mehr Autos die Straßen füllen. Auch Hudalla hat sich schon seine Gedanken gemacht, weil er um die Argumentation der Region Hannover weiß, lange Busstrecken abschaffen zu wollen: Die Linie 533 müsste nicht unbedingt bis Hannover führen. Sie könnte gewinnen, wenn sie den S-Bahnhof Bantorf bedient, die Stadt Barsinghausen und vor allem aber Gehrden mit seinem Klinikum. Für Bewohner der Samtgemeinde Rodenberg gibt es beim Besuch von stationär zu behandelnden Angehörigen derzeit nur die Alternative Privatwagen oder Taxi. Der Samtgemeindebürgermeister will nun Impulsgeber für neue Gedanken sein. Er möchte die Region Hannover und die beiden Landkreise an einen „runden Tisch” bringen, um mit ihnen über eine bessere verkehrliche Erschließung über kommunale Grenzen hinweg zu sprechen. Ob es überhaupt zu einem solchen Treffen kommen kann, schätzt er selbst offenbar nur sehr vorsichtig ein: „Aber wir wollen es versuchen”, sagt er, „doch es ist schon ein recht mutiges Unterfangen”. Foto: al