Er sehe „sehr viel Potential” im „Living Care Lab” erklärte Mario Bierschwale. Der 31-Jährige arbeitet sich in seine neue Tätigkeit als Koordinator einer Einrichtung ein, die in dieser Form in Deutschland einzigartig sei, wie der Stadthäger Bürgermeister Oliver Theiß und Wirtschaftsförderer Lars Masurek betonten. Als Knotenpunkt, Marktplatz und Ideenschmiede soll das „Lab” dazu beitragen, innovative Produkte und Verfahren für die Pflege zu entwickeln beziehungsweise ihnen den letzten Schliff zu verpassen (wie berichtet). Organisieren soll dies nun als Koordinator federführend Mario Bierschwale. Der Gedanke „Menschen helfen zu wollen”, führte ihn nach der Schule zum Absolvieren einer Ausbildung als Altenpfleger in Alfeld. Es folgten das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und aus dem Antrieb, sich auf „wissenschaftlicher Grundlage mit dem Thema Pflege zu beschäftigen”, ein Studium in Gesundheitsförderung und –Management an der Universität Magdeburg. Zuletzt arbeitete Bierschwale für einen gemeinnützigen Verein in Hannover, bei dem unter anderem die Organisation von Workshops, Seminaren und Konferenzen rund um das Thema Digitalisierung zu seinen Aufgaben gehört hätten. Entsprechend groß seien die Anknüpfungspunkte für seine neue Aufgabe in Stadthagen, so Bierschwale. Dienstag und Donnerstag von 9.30 Uhr bis 17 Uhr wird er als Ansprechpartner am Standort in der Niedernstraße bereitstehen (bei einer Unterbrechung zur Mittagszeit). Das Interesse sei in den ersten Tagen durchaus rege gewesen, so Bierschwale. Zum Beispiel ist eine Videoanalyse ausgestellt, die das Sturzrisiko eines Menschen berechnet, um eine Grundlage zu geben, vorsorgend tätig zu werden. Zwei Veranstaltungen mit Projektpartnern hätten im „Living Care Lab” schon stattgefunden, wie Lars Masurek festhielt. In Kürze folge ein Workshop der Universität Hannover. Bierschwale wird solche Veranstaltungen betreuen und Kontakte zu weiteren potentiellen Partnern knüpfen, erste Schritte werden dazu unter anderem der Besuch einer Konferenz in München und der Auftritt auf der Altenpflege-Messe in Hannover gemeinsam mit verschiedenen Startups aus diesem Bereich sein. Das Projekt verfüge derzeit über rund 50 Kooperationspartner, so Masurek, weitere würden teils auch aus eigener Initiative hinzukommen.Foto: bb