Nochmal ein kurzer Rückblick: Der B-Platz in Evesen ist seit langem sanierungsbedürftig, an seiner Sanierung hängen der Spiel- und Trainingsbetrieb und somit auch die sportliche Zukunft des VfR Evesen. Dabei liegen mehrere Entscheidungen zurück, die wieder ad acta gelegt wurden – zuerst für einen Kunstrasen-, dann einen Hybridrasen- und dann doch wieder einen Naturrasenplatz. Fehlerhafte Gutachten, Kostenexplosionen und ökologische Überlegungen haben immer wieder zu Verzögerungen geführt. Nun sollte es der Naturrasen werden, doch ein weiteres Gutachten stellte eine höhere Bespielbarkeit und einen höheren Nutzen eines Kunstrasenplatzes in Relation zu zwar höheren Baukosten, aber auf lange Sicht niedrigeren Erhaltungskosten. Die SPD war dafür, und auch die anderen Parteien im Rat schienen sich für diesen Vorschlag doch noch zu begeistern. Vorausgesetzt wurde eine Zusammenarbeit der Vereine und dass diese sich die höhere Nutzungsdauer von 2000 Stunden im Jahr teilen würden. Und genau daran schien die Geschichte am Ende zu scheitern, die CDU erklärte ihre Ablehnung in der Sondersitzung des Sport- und Partnerschaftsausschusses jedenfalls damit. Bereits an diesem Abend zweifelten die anwesenden SPD-Mitglieder an diesen Aussagen, nun machte es Ratsherr Reinhard Luhmann (SPD) am betreffenden Ort sehr deutlich: „Bisher sind wir recht pfleglich damit umgegangen, doch das Hauptfaktum, welches uns ärgert, ist die unter Zeugen getroffene Aussage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Axel Wohlgemuth: „Ich bin nicht gegen Kunstrasen, nur gegen Kunstrasen in Evesen”. Der VfR soll sportlich und wirtschaftlich unten gehalten werden, mehr nicht”, ärgert sich Luhmann. Auch Peter Möse, zweiter Vorsitzender des VfR, ist enttäuscht: „Die Entscheidung gegen den Kunstrasen war so nicht richtig. Der Vorsitzende des Nachbarvereins hat großen Einfluss auf die Politik genommen, dass ist so nicht in Ordnung. Die Stadt hat eine Fehlentscheidung getroffen – aber zumindest besser als gar keine.” Auch Thomas Rippke, Vorsitzender des Eveser SPD, attestiert eine „schlechte Entscheidung und ein falsches Signal, dass von der CDU und Stadt gesendet wurde”. „Das zeigt, dass ihnen die Kernstadt wichtiger ist. Mit dieser Rumeierei wurde ein Keil zwischen die Ortschaften getrieben, das macht die künftige Zusammenarbeit schwierig”. Die SPD hingegen möchte im Sinne aller Bückeburger Entscheidungen im Rat treffen, sagen Schauer, Luhmann und Rippke unisono. Möse erinnerte daran, dass der Eveser Sportplatz allen offen stehen, nicht nur Vereinen und Sportler, sondern auch den Schülern und Kindern aus der Umgebung, die regelmäßig zum Spielen und Trainieren hierherkommen würden. Doch das hätte in dieser Causa wenig interessiert. „Wo Kunstrasen ist, geht der Sport auch nach vorne”, sind sich die Anwesenden einig. Dennoch müsse nach vorn geschaut werden, zumindest der Naturrasenplatz wird zeitnah realisiert werden. Völlers versprach, wieder ihr Möglichstes zu tun, um Fördergelder für den Sport nach Schaumburg und Bückeburg zu holen und auch dem VfR in der sportlichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Der angegriffene CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Wohlgemuth äußerte sich am Rande einer Bückeburger Informationsveranstaltung zu den geäußerten Vorwürfen öffentlich, als er direkt nach einer Beeinflussung durch die VfL-Präsidenten gefragt wurde: „Wir (CDU) haben gemeinsam mit FDP, Grüne und BfB ein Statement herausgegeben, dass diese Entscheidung rein sachlich getroffen wurde. Diese Behauptungen haben mich schon getroffen und ich habe in keiner Form gesagt, dass ich den VfR schädigen will. Ja, es gibt Bedarf nach einem Kunstrasenplatz in Bückeburg, aber nicht nach drei Plätzen. Wo der Platz dann steht, ist eigentlich egal. Daher werden wir an keiner Stelle einen bauen und die großen Fördermöglichkeiten vom Bund im Auge halten. Schade, dass dieses demokratisch abgestimmte Ergebnis auf diese Weise auseinander genommen worden ist”.Foto:nh