Bei winterlichem Wetter trafen sich am 8. Januar 1975 einige ehemalige Sängerinnen und Sänger der damals weltbekannten Schaumburger Märchensänger mit Jürgen Schütte im Bückeburger Gasthaus „Zur Falle“ zu ihrer ersten Chorprobe. Keiner von ihnen ahnte, dass sie gerade den Grundstein für ein Chor-Ensemble gelegt hatten, das heute auf eine erlebnisreiche 50-jährige Chorgeschichte zurückblicken kann - der Schütte-Chor.

Ob auf Schloss Windsor oder auf dem Corcovado hoch über Rio de Janeiro – überall erklangen in den letzten 5 Jahrzehnten die Lieder dieses völkerverständigenden Botschafters des Schaumburger Landes. Von zahlreichen Konzertreisen durch das europäische Ausland, nach Russland, in die USA und nach Südamerika wurden viele neue Lieder mitgebracht, die das breitgefächerte Repertoire stetig erweitert haben.

Nicht zuletzt im Sinne der Völkerverständigung knüpfte der Schütte-Chor dabei viele neue Kontakte. Zum Beispiel gastierte er in Venedig beim „Coro Monte Peralba“, in den Niederlanden entstand die langjährige Freundschaft zum „Meppeler Mannenkoor“ und in Patagonien erlebten die Schaumburger eine überwältigende Gastfreundschaft beim „Coro Canticum“ in Puerto Madrin. In Siilinjärvi, an den finnischen Seen gelegen, wurde mit dem Chor „Sekaset“ ein begeisterndes Konzert gegeben, nachdem der Schütte-Chor schon vorher bei einem spontanen Auftritt in der Felsenkirche in Helsinki bejubelt wurde. In Budapest brachten die Schaumburger dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ein Ständchen.

Wenn im walisischen Llangollen oder am österreichischen Weißensee die heimischen Stimmen erklangen, fanden die Sängerinnen und Sänger stets neue Fans und Freunde. Dazu zählt auch das rheinhessische Eimsheimer Doppelquartett, wo sich langjährige Freundschaften auch unter den Sängern entwickelt haben. In Erinnerung bleiben auch die vielen Konzerte mit heimischen Chören im Schaumburger Land.
Sozial engagierte sich der Schütte-Chor viele Jahre bei zahlreichen Benefizkonzerten und ganz besonders in Tansania. Zum dortigen Komponisten, Kantor und Chorleiter Elias Kivulenge bestand nicht nur eine musikalische Zusammenarbeit, sondern auch eine enge Freundschaft und Unterstützung der Schulausbildung der Tochter und der dortigen Kirchengemeinde.

Medial war der Schütte-Chor oftmals zu Gast beim NDR („Funkbilder aus Niedersachsen“ und Weihnachtssendungen), im ZDF und auch bei der BBC oder im Radio Kärnten. Zahlreiche Tonträger spiegeln das breitgefächerte Repertoire wider. Eine Internet- und Facebook-Seite informieren darüber hinaus über Konzerttermine und die Geschichte des Chores.
Die Fäden in der Hand, insbesondere auch die Stimmgabel, hat Jürgen Schütte, der seit der Gründung 1975 ehrenamtlich in seiner Freizeit den Chor leitet. Er schrieb viele Chorsätze und Bearbeitungen und engagiert sich auch als erster Vorsitzender des Vereins.
Nun möchte der Schütte-Chor alle Freunde des guten Chorgesangs einladen, zu einem gemeinsamen musikalischen Eintauchen in eine Reise durch Raum und Zeit. Dabei erklingen viele Lieder aus dem Repertoire der letzten 50 Jahre.
Am Freitag, den 6. Juni um 19 Uhr beginnt das große Jubiläumskonzert in der Stiftskirche zu Obernkirchen. Der Eintritt ist frei, über eine Spende am Ausgang freut sich der Chor.