Zahlreiche Impulse, Anregungen, konkrete Rückmeldungen und Ausblicke zur Organisation und Durchführung der Landesgartenschau in Bad Nenndorf, trugen acht Studentinnen und Studenten aus ihrem Masterstudiengang „Umwelt- und Regionalplanung“, an der Leibniz-Universität Hannover, zu sehr aufmerksamen Zuhörenden nach Bad Nenndorf, um gleichzeitig vor Ort den Dialog dazu zu suchen. Das Motto: „Alle für sich oder alle gemeinsam?“ Zu den Teilnehmenden gehörten Bürgermeisterin Marlies Matthias, Vertreter der Landesgartenschau gGmbH, Ratsmitglieder sowie einige interessierte Bürger. Die Projektgruppe wird von Prof. Dr. Rainer Danielzyk von der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG) geleitet, der ebenfalls an der Ergebnisvorstellung teilnahm.
Im Rahmen ihres Masterprojektes haben sich die Studierenden sehr konkret mit der Landesgartenschau in Bad Nenndorf als Faktor der Regionalentwicklung befasst. Mit der Ergebnisvorstellung sollte der Wissenstransfer zwischen Hochschule und Praxis umgesetzt werden, sowie in Ansätzen die Frage beantwortet werden, wie Regionalentwicklung gelingen kann; mit besonderem Augenmerk auf die Region Schaumburg. Die Landesgartenschau bot sich als exemplarisches Beispiel für die Hochschüler an. Sie wollten herausfinden, wie hierbei die unterschiedlichen Akteure zusammenarbeiten und was dabei gemeinsam auf die Beine gestellt wird, erklärten sie. Aber auch, wer alles daran beteiligt ist. Denn dieses Event biete großes Nachhaltigkeitspotential, hoben sie hervor. Für die Gesamtschau haben sie auch andere Landes- und Bundesgartenschau zum Vergleich herangezogen.
Zu den Ergebnissen ihrer Untersuchung gehört beispielsweise, dass relativ weitreichend zusammengearbeitet wird. Sie konnten auch Begleitmaßnahmen für langfristige Projekte, die auch zur gesamten Regionalentwicklung beitragen, benennen. Letztlich haben sie untersucht, was für Erfolgsfaktoren und Erfolgskriterien für eine Landesgartenschau und für eine regionale Entwicklung im Zusammenhang beschrieben werden könnten. Die Bandbreite sei hierbei sehr groß, so die Studierenden, die dazu klare Erfassungsmethoden erarbeitet haben. Zu den herausragenden Erfolgseffekten einer Landesgartenschau gehören demnach die Imagebildung vor Ort und überregional. Von Bad Nenndorf sei eine „Strahlkraft“ in die Region Hannover hinein zu erwarten. Tourismus werde „promotet“. Auch die Infrastruktur und Wirtschaft werde durch das Event gefördert, wie etwa die Gastronomie, Hotellerie und das Wegeangebot für Urlauber.
Welcher Bereich am stärksten von der Landesgartenschau profitiert, konnten die Studenten zu diesem Zeitpunkt noch nicht benennen, da die Gartenschau noch nicht stattgefunden hat und somit noch keine konkreten Werte vorliegen. Allerdings haben sie für eine Evaluation zu einem späteren Zeitpunkt die Grundlagen mit ihrem Projekt geschaffen, auf das Bad Nenndorf auf Wunsch zurückgreifen könne. Sie benannten eine größere Zahl von Handlungsempfehlungen für verschiedene Akteure, die jetzt noch in die Vorbereitungen und Durchführung der Landesgartenschau einfließen können. Diese betreffen die kulturelle Nachnutzungen von Eventflächen, den Naturschutz und die ökologischen Gesichtspunkte einer derartigen Veranstaltung.
Einen konkreten Vorschlag richteten sie an das für die Landesgartenschau in Niedersachsen zuständige Landwirtschaftsministerium. Denn es gäbe gute Beispiele aus anderen Bundesländern, in denen die durchführenden Kommunen ein professionelles Team zur Seite gestellt wird, was es so in Niedersachsen nicht gibt. Dadurch, so die Meinung der Studiengruppe, sei aber eine Gartenschau tendenziell erfolgreicher. Zum Erfolg gehöre auf jeden Fall eine große Transparenz des Vorhabens und eine klare Öffentlichkeitsarbeit.
An den Planungen Beteiligte konnten sich durchaus nach der Projektvorstellung zufrieden zurücklehnen. Denn die meisten Punkte der Ausführungen finden bereits für die Landesgartenschau in Bad Nenndorf statt. Und nicht nur das: Mit einigen Handlungsweisen ziehen sie an dem vom studentischen Projekt benannten Forderungen vorbei.