Politik und Verwaltung sollten mit den Ergebnissen der im Oktober durchgeführten Umfrage eine Entscheidungshilfe an die Hand bekommen. „Es handelt sich nicht um einen Bürgerentscheid”, betonte Bürgermeister Oliver Theiß anlässlich der Präsentation der Auswertung. Es bleibe an der Verwaltung und dem Rat zu entscheiden. Nun gelte es in intensiven Diskussionen tragbare Ergebnisse zu erhalten, blickte Theiß voraus. „Es geht darum, nicht am Bürger vorbei Entscheidungen zu treffen.”
„Das Ergebnis der Bürgerbefragung zum künftigen Außenschwimmen in Stadthagen hat mich nicht überrascht”, kommentierte Richard Wilmers, WIR–Ratsherr in Stadthagen das Ergebnis. Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) sind mindestens eher zufrieden mit dem Freizeitbad. Bei der Frage des Außenbeckens haben über 680 Personen ihre Meinung einfließen lassen. Die große Mehrheit wünscht ein entsprechendes Angebot: 102 Personen sind für ein reines Sportbecken, 67 für ein reines Außenbecken, die Mehrheit von 338 Personen ist für eine Kombination von Sport- und Freizeitbecken. 118 Personen wünschen sich ein gesondertes Freibad. Zudem zeigen die Auswertungen, dass ein Bewegungsbecken hohe Zustimmung findet, fast 70 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Tropicana mit einem Bewegungs-/Lehrschwimmbecken im Innenbereich ausgestattet werden sollte.
Ob nun Außenbecken und/oder Innenbecken – diese Frage muss nun in den Fraktionen diskutiert werden. Theoretisch könnten laut Oliver Theiß etwaige Beschlüsse schon in den Haushalt 2015 einfließen, das wäre allerdings hinsichtlich der Komplexität des Themas und der zu erwartenden Diskussionen unwahrscheinlich. Die Frage, ob die Bürger bereit wären, für ein erweitertes Angebot einen höheren Preis zu zahlen, war nicht Thema der Umfrage. Allerdings ist die Hälfte der Befragten der Meinung, dass die aktuellen Eintrittspreise nicht angemessen sind.
Die Umfrage wurde nach dem Zufallsprinzip durchgeführt. Insgesamt wurden am Tropicana sowie auf dem Marktplatz 1587 Personen angesprochen, rund 52 Prozent nahmen dann an der Umfrage teil. Durch die hohe Rücklaufquote sowie die Erfüllung weiterer Faktoren (beispielsweise Altersstruktur oder Geschlecht) können die Ergebnisse der Umfrage als repräsentativ angesehen werden. Fast 60 Prozent der Befragten kamen aus Stadthagen. Es gibt derzeit keine reine Stadthäger Ergebnisauswertung: Ob ein solches separiertes Ergebnis noch bei der ausführenden Stelle, der Kommunalen Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen, in Auftrag gegeben werde, werde noch geprüft – auch da dieses mit weiteren Kosten verbunden sei, erklärte Oliver Theiß.
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