„Es gibt keine entscheiden Entwicklungen, die auf eine bessere Zukunft hoffen lassen”, begann der 1. Vorsitzende Klaus Rinne bereits seinen Rechenschaftsbericht. „Auch sportlich ist die Lage schwierig.” Probleme haben die amtierenden Vorstandsmitglieder durch die hohe Arbeitsbelastung. Seit der außerordentlichen Generalversammlung Anfang 2007, bei der aufgrund eines Minusbetrages in der Vereinskasse die zuvor erfolgte Aufnahme eines Darlehens durch die Versammlung genehmigt wurde, ist nach dem Rücktritt von Helmut Nielaczny das Vorstandsamt des Sport- und Werbewartes unbesetzt. Darüber hinaus sucht der SV 09 schon länger einen Fußball-Spartenleiter und einen Fußball-Jugendleiter. Diese Aufgaben werden von den derzeitigen Vorstandsmitgliedern zusätzlich übernommen. „Wenn niemand mehr bereit ist, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist die Zukunft des SV Nienstädt nicht gesichert”, sprach Rinne deutliche Worte.
Die bereits angespannte Stimmung wurde gereizt, nachdem Helmut Nielaczny einen Kassenbericht forderte, der laut Tagesordnung nicht vorgesehen war. Einen solchen habe es bei früheren Generalversammlungen immer gegeben, so Nielaczny. Klaus Rinne konterte, beim SV Nienstädt sei das noch nie so gewesen und verwies auf die entsprechenden Protokolle sowie den Bericht der Kassenprüfer, dem Zahlen zu entnehmen seien. Außerdem habe immer für jedes Mitglied die Möglichkeit bestanden, die Unterlagen bei Kassenwartin Margret Spier einzusehen. Es folgte ein verbaler Schlagabtausch zwischen „Vorstandstreuen” und Vorstandskritikern, bei dem nicht nur sachliche Beiträge zu hören waren. Beendet wurde die hitzige Debatte, indem Margret Spier und Klaus Rinne die Summen der Einnahmen und Ausgaben für 2006 sowie den aktuellen Stand der Verbindlichkeiten durch das Darlehen vortrugen. Im späteren Verlauf der Sitzung stimmte die Versammlung einem Antrag von Wolfgang Hoppe, in Zukunft Kassenberichte auf die Tagesordnungen der Generalversammlungen zu setzen, bei 7 Gegenstimmen zu. Die Entlastung des Vorstandes wurde von den 34 anwesenden Mitgliedern bei 6 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen erteilt.
Nach dieser Vorgeschichte waren auch die Ergebnisse der Neuwahlen des Vorstandes nicht einstimmig. So wurde Klaus Rinne mit einer Gegenstimme bei 7 Enthaltungen als Vorsitzender wiedergewählt. „Ich nehme die Wahl nur deshalb an, weil ich es meinen Vorstandskollegen versprochen habe”, erklärte Rinne, der seine definitiv letzte Amtsperiode ankündigte. Ebenfalls wiedergewählt wurden der 2. Vorsitzende Gerhard Widdel, Margret Spier und Schriftführer Hans-Ulrich Ketz.
Über sportliche Dinge wurde auch berichtet. Die Situation der 1. Fußball-Herrenmannschaft ist nach dem Abstieg in die Bezirksliga, in der das Team aktuell den vorletzten Platz belegt, nicht rosig. In der Jugendspielgemeinschaft mit dem TSV Liekwegen und dem TuS Sülbeck sind zwar alle Altersklassen besetzt, von Seiten des SV Nienstädt gibt es aber kaum Betreuer. Das dies sogar für diejenigen Jugendmannschaften gilt, die als reine Teams des SV Nienstädt gemeldet sind, monierte Andre Deppmeier.
„Hier fehlen uns diejenigen, die selbst in ihrer aktiven Zeit am meisten durch den Verein gefördert worden sind”, stimmte Vereinsjugendleiter Edmund Ilsemann zu. Positive Nachrichten kamen dagegen aus der Turn-, Volleyball- und Tennissparte sowie der Leichtathletik. Die TWG Nienstädt/Sülbeck gehört zu den drei besten Leichtathletikvereinen in Schaumburg - die Athletinnen und Athleten konnten 10 Kreismeistertitel und vier Kreisrekorde erringen. Auch die Schiedsrichtersituation ist sehr gut. 8 Referees pfeifen für den Verein. Einen Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2009 gab Rudi Bergunde. Dann wird der SV Nienstädt die niedersächsische Altseniorenmeisterschaft ausrichten.
Zu den erfreulichen Punkten des Abends zählten auch die Ehrungen. Manfred Berbuir und Klaus-Dieter Klose sind seit 40 Jahren, Rudi, Ima, Fabienne und Marcel Plieschke sowie Ernst und Edeltraud Schönbeck, Cornelia Wagner und Nico Ilsemann seit 20 Jahren Mitglieder des SV Nienstädt. Foto: pp