„Diese Veranstaltung hat sich wirklich gelohnt”, freut sich Vorsitzender Henning Dormann noch immer. Nicht nur viele Besucher hatten vor einigen Wochen sich über Handarbeitstechniken informieren wollen. Die Presseberichte über den Zustand des alten Webstuhls führten zu einigen Reaktionen. Dormann konnte Flachsgerätschaften übernehmen – und eben den Webstuhl, der ursprünglich wohl aus Skandinavien stammt und seit wenigstens hundert Jahren zuverlässig klappert. Jetzt baute er ihn zusammen mit Bernd Zimmermann und den beiden Beckedorfer Experten auf. Das war gar nicht einmal schwer, weil sich nämlich Webstühle mühelos in Einzelteile zerlegen lassen. Denn die von Hof zu Hof wandernden Leineweber mussten ihr sperriges Arbeitsgerät ja auch platzsparend transportieren. „Nur die ärmeren Leute besaßen einen Webstuhl”, weiß Dormann, „reiche Familien nahmen den Dienst des Leinewebers in Anspruch”. Aus seinem Heimatort Horsten weiß er, dass dort noch bis weit in das letzte Jahrhundert hinein Webstühle im Einsatz waren.
Die Ahrendts haben übrigens schon bald etwas zu tun. Denn auf dem sogenannten Linnenbaum hängt ein halbfertiger Teppich aus Heidschnuckenwolle. Eine dicke Rolle Garn wurde ebenfalls mitgeliefert. Nur ein Teil will Dormann nicht mehr einsetzen: Den Originalkamm, der die Kettfäden in gleichmäßigen Abständen zueinander hält, kommt in eine Vitrine und wird durch ein gleichartiges Element ersetzt.
Dormann hat sich übrigens schon einen weiteren „Knütte-Närmdach” vorgenommen, um die Neuzugänge in Sachen Handarbeit ebenfalls vorzustellen. Interessierten Besuchern will Dormann dann auch verraten, dass der jetzt ausrangierte Webstuhl ins Magazin kommt. Zum Wegwerfen ist er immer noch zu schade, zumal sich mit ihm eine kleine Geschichte verbindet: Der frühere Heimatbund-Vorsitzende Friedrich Petermeier hatte das Gestell aus einem Hühnerstall geborgen. Foto: al