Die kleine lutherische Gemeinde hatte sich knapp neun Jahre zuvor gegründet, Selbständig wollten die Christen ihren Gemeindealltag gestalten. Der Staat sollte nicht in die Belange der Kirche hineinregieren. Doch das war bei den Oberen nicht gern gesehen. Protestierende Pastoren wurde ihres Amtes enthoben, einige wanderten aus. Doch wenige blieben oder kehrten zurück. So entstand eine freie oder selbständige evangelisch-lutherische Gemeinde in Rodenberg.
Mit einem großen Posaunenfest feiert die Selk-St. Johannisgemeinde den Auftakt des Jubiläumsjahres. Am Sonntag, dem 8. Juni kommen mehr als 150 Bläser verschiedener Posaunenchöre in den Nenndorfer Kurpark. Den hat sich die Rodenberger Gemeinde ausgeguckt, um einen fröhlichen Nachmittag haben zu können. Ab 14 Uhr steht an der Muschel alles unter der Überschrift „Christus, Quelle des Lebens”. Die geistliche Bläsermusik kostet keinen Eintritt, die Gemeinde bittet aber am Schluss um eine Spende.
Vor dem Posaunenfest hält die Gemeinde einen Gottesdienst unter freiem Himmel. 600 Besucher werden erwartet.
Um 12 Uhr kommen die Musiker bereits in kleinen Gruppen zum Kurrendeblasen an drei Punkten des Nenndorfer Ortskerns zusammen. An der Muschel, in der Fußgängerzone und der Nähe des Thermalbades postieren sich die Bläser. Bekannte Weisen erschallen dann für die Spaziergänger. Pastor Walter Hein von der St. Johannisgemeinde in Rodenberg lädt Alle ein, zu hören und zu singen. Zunächst am Sonntag in den Kurpark und im weiteren Verlauf der Jubiläumsfeierlichkeiten in die kleine Backsteinkirche an der Langen Straße.
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