„Die Sparkasse Schaumburg trotz Finanzkrise” steht als Überschrift in der entsprechenden Presseinformation zu lesen. Die Bankenkrise habe sehr wohl für Verwerfungen gesorgt und werde auch noch weiter Auswirkungen auf Konjunktur und Geldmärkte haben, aber die Sparkasse sieht in der Krise auch eine Bestätigung für ihr „Sparkassen-Finanzkonzept” mit strukturierter und ganzheitlicher Beratung für die Kunden. Diese Beratung sei in turbulenten Zeiten wie diesen besonders nachgefragt, klärt Hahne weiter auf.
In Schaumburg gebe es keine „Kreditklemme”, führte Rolf Watermann fort. „Die Sparkasse wird auch weiterhin Kredite für den heimischen Mittelstand gewähren, sofern die Liquidität gegeben ist”, machen er und sein Vorstandskollege Günter Klußmeyer deutlich. Die Höhe der nachgefragten Firmenkredite habe im abgelaufenen Geschäftsjahr zugenommen, wie auch die privaten Finanzierungen. 11,4 Prozent mehr Darlehen wurden 2008 an heimische Unternehmen ausgezahlt. Auch 2009 soll es Sonderprogramme mit der Kreishandwerkerschaft geben. Priorität wird dabei das Thema „Energiesparen” haben.
Während es auf dem Immobilienmarkt eher ruhiger zuging, kann die Sparkasse beim Versicherungsgeschäft auf stetiges Wachstum verweisen. Das Vermittlungsergebnis allein bei den Lebensversicherungen konnte um acht Prozent gesteigert werden. Das Breitengeschäft wachse kontinuierlich. Auch wenn weniger „große Pakete” in diesem Segment geschnürt werden konnten, zeigt sich der Sparkassen-Vorstand mit dem Ergebnis dennoch zufrieden.
„Die Sparkasse finanziert sich aus Kundeneinlagen und nicht am internationalen Kapitalmarkt”, erklärte Hahne mehrfach. In Krisenzeiten erlebe das Sparkassen-Geschäftsmodell eine Art Renaissance. „Das Sparbuch ist wieder modern”, fasst Hahne das Verhalten der Kunden zusammen. War im letzten Jahr zunächst die Abgeltungssteuer das Thema, beherrschten ab September die Finanzkrise und die Frage nach der Sicherheit von Geldanlagen die Nachrichtenlage. „Wir haben durch die Finanzkrise an Image gewonnen und sind die klaren Gewinner gegenüber anderen Bankformen”, ist Hahne überzeugt. Bei allem Optimismus glaubt er aber auch, dass es im Bankenbereich weiter „spannend bleiben wird”.
Auch in der Zukunft setzt die Sparkasse Schaumburg auf die Beratung, die unbedingt umfassend, kompetent, individuell und lebensbegleitend sein soll. Eine Prognose für die nächsten Monate wollen Hahne, Watermann und Klußmeyer nicht so gerne abgeben. Sie warnen aber vor allzu viel Schwarzmalerei. Rolf Watermann setzt dazu noch nach: „Den so genannten Experten zum Thema Finanzkrise, die sich jetzt gerne im Fernsehen melden, sollte man besser das Mikrofon abdrehen”. Eine klare Meinung haben die drei aber zu der Frage, mit welchen Mitteln die Regierung jetzt der Krise beikommen solle. Sie würden auf Investitionsprogramme setzen. „Alles, was Arbeit schafft, ist sinnvoll”, ergänzt Klußmeyer. Foto:pd