Zum einen werden etwa 60.000 Wehrpflichtige pro Jahr gebraucht, zum anderen würden die Wehrpflichtigen, wie die Reservisten auch, als wichtige Multiplikatoren der Bundeswehr in der Gesellschaft dazu beitragen, „dass die Gesellschaft ihrerseits die Bundeswehr stützt und finanziert”. Ein Wehretat von über 31 Milliarden Euro in 2009 und die in den nächsten Jahren dringend notwendigen Investitionen in Höhe von mindestens 20 Milliarden Euro erfordern, so Runkel, einen breiten gesellschaftlichen Konsens.
Der stellvertretende Kreisvorsitzende appellierte an die aktiven Soldaten, „dass die Bundeswehr den Wehrdienst auch sinnvoll gestalten muss. Der Staat müsse auch eine Wehrgerechtigkeit garantieren.
Deutschlands weltweiter Handel ist nach den Worten von Dr. Joachim Runkel extrem abhängig von sicheren Handelswegen und zuverlässigen Energiezuflüssen. Auch vermeintlich weit weg liegenden Krisenherde könnten das Land unmittelbar betreffen. Daher habe sich die Bundeswehr von einer Armee zur reinen Landesverteidigung zu einer weltweit operierenden Einsatztruppe gewandelt. „Der Auftrag der Bundeswehr lautet heute: Konfliktprävention, Friedenssicherung und Antiterrorkampf weltweit”, meinte Dr. Runkel.
Die Reservisten würden einerseits Unterstützungsleistungen für die aktive Truppe erbringen und andererseits wie die Wehrpflichtigen als Mittler und Multiplikatoren der Bundeswehr in der Gesellschaft wirken. Dieser Auftrag werde durch Öffentlichkeitsarbeit und vor allem politische Bildung erfüllt. Die politische Bildung ist laut Runkel Voraussetzung für die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung und für das Engagement der Bundeswehr im Ausland.
Die freiwillige Reservistenarbeit sei daher für die Bundeswehr „extrem wichtig”. Die Reservisten könnten daher erwarten, „dass sie bei ihrer Arbeit auch weiterhin durch die aktive Truppe unterstützt werden und dort nicht als Bittsteller, sondern als gleichberechtigter Partner behandelt werden”. Foto: hb/m