„El Rubio”, „der Blonde”, lautete der Titel eines der Lieder, in dem sich die drei Musiker mit der „Unterdrückung des blonden Mannes in Lateinamerika” auseinandersetzten. „Die Frauen raubten sein Herz und ihre Brüder sein Auto”, umschrieb Kai Struwe den Inhalt des spanischsprachigen Songs. Kurz zuvor ging es in „Oliver Bahn hat Aufschlag, und ich steh am Netz” ums Tennisspielen. Genauer gesagt, um Betrachtungen darüber, dass der Spielpartner von Bandmitglied Kai Struwe aufgrund seiner geringen Körpergröße kaum einen Aufschlag ins Feld bringt. „Olli macht Doppelfehler fünf bis acht, die Natur hat sich bei ihm nicht viel Mühe gemacht. Zehn Zentimeter ist der Olli zu klein, und deshalb geht beim Aufschlag der Ball nicht rein”, hieß es dort etwa. Allein die Auswahl dieser zwei Songs gibt einen Eindruck von der thematischen Bandbreite, die das „Spardosen-Terzett” in seinen Texten abdeckt. Hinzu kam etwa das Lied „Am Steinhuder Meer”, eine Ode an die Faulheit, eine Parodie in bayrischer Mundart auf Franz Beckenbauer sowie ein Ballade über „eines der traurigsten Kapitel der Musikgeschichte”, das Bass-Solo.
Rainer Lipski, Mickey Neher und Kai Struwe vermittelten bei aller musikalischen Perfektion einen Eindruck beschwingter Leichtigkeit, passend zu den verspielt-skurrilen Texten. Beim Stadthäger Publikum kam die außergewöhnliche Melange hervorragend an.Foto: bb