Lauenau hält inzwischen dagegen. Schließlich habe der Landkreis die neue Nutzung des Gewerbeparks seit Anbeginn begleitet und sich selbst davon überzeugen können, dass das ehemalige Casala-Gelände heute aus einem vielfältigen Mix von Firmen und Dienstleistung, Sport und Kultur, Freizeitgestaltung, Gastronomie und eben künftig Wohnen sei. „Wir würden hier auch gar keinen Emissionsbetrieb zulassen”, betonte Döpke. Selbst Casala sei „zuletzt an den Grenzen seiner Entwicklung angekommen und als neues Unternehmen in den Außenbereich abgewandert”.
Hilfestellung bei den kommunalen Ansichten leistete Egbert Englert-Piorkowsky vom Büro für Stat- und Regionalplanung in Hannover. In einem 66-seitigen Papier erläuterte er die gegenwärtige Nutzungsvielfalt auf diesem Areal und gab Empfehlungen, wie die noch vorhandenen Flächen vergeben könnten. Des Planers Auflistung war schon wieder überholt: Die von ihm gemachten Vorschläge sind durch neue oder demnächst noch einziehende Mieter verwirklicht – ohne dass der Flecken von Englert-Piorkowskys Ideen wusste.
Der Planer warb geradezu dafür, den Übergang aus dem ehemaligen Fabrikbereich zur „Plaza” sowie weiter zum Einzelhandel in die Ortsmitte mit Wohnungen zu schaffen: „Das Leben muss sich in den Ort hineinziehen.”
Inzwischen gibt es Signale aus dem Kreishaus, dass das von Lauenau vorgelegte Nutzungs- und Entwicklungskonzept Zustimmung finden könnte und einen Bebauungsplan entbehrlich mache.
Das käme dem Flecken nicht nur von der zeitlichen Abfolge gelegen, weil das Planverfahren meist langwierig ist. Es würde auch enorme Kosten sparen: „Wir investieren doch lieber in Feuertreppen als in Gutachter”, betonte Heilmann. Dass er damit den Rat auch hinter sich weiß, fügte er gleich hinzu: „Wir zeigen Kante.”. Foto: al