Natürlich war das zweieinhalbstündige Konzert auch Werbung in eigener Sache. Gerade erst sind die Hobbysänger von einer Konzertreise auf Mallorce zurückgekommen. Schon stehen Tonaufnahmen in einem Bremer Studio auf dem Programm: Dort wird die jetzt fünfte CD in den 20 Jahren seit der Gründung gepresst. „Komm mit an Bord” lautet voraussichtlich der Titel, den Moderator Klaus Kohrs ebenso verriet wie der gesamte Chor die ersten nagelneuen Melodien.
Sie sind eigens für die „Brise” geschrieben worden und knüpfen an Erfolge in der Vergangenheit an. Damals sind zum Beispiel „Der alte Seebär hat die Schnauze noch nicht voll” regelrecht zu Ohrwürmern geworden. Folglich gehörte die optimistische Feststellung auch diesmal wieder auf den Programmzettel.
Doch es gab noch andere Neuigkeiten. Zum Beispiel die Kindergruppe mit ihrem Debüt im Scheinwerferlicht. Dass die ursprünglich „nur” aus Freude an Shantys gegründete Gemeinschaft von Hobbyseglern heute viel Kraft und auch Mittel in die Ausbildung des derzeit siebenköpfigen Nachwuchses steckt, hat etwas mit den allgemeinen Nachwuchsproblemen von Chören zu tun: „Wir sind ebenfalls in die Jahre gekommen”, gab Kohrs unumwunden zu und verwies auf einen 81-jährigen Senior in Seemannskluft.
Nicht erst bei der Premiere der Sieben- bis Zehnjährigen geriet das Publikum in frenetische Begeisterung. Langer Applaus war zuvor schon Akkordeon-Solistin Radmira Grüne zuteil geworden. Und immer wieder brandete Beifall und Gelächter auf, als der quirlige Moderator Seemannsgarn zum Besten gab, dessen gelegentliche Schlüpfrigkeit ihm glatt verziehen wurde.
Und ein Sonderbeifall galt dem Dirigenten und Vollblutmusiker Heiner Westerhoff. Er hatte nicht nur den 50-köpfigen Chor und die fünf Instrumentalisten fest im Griff: Mit Trompete und Gesang setzte er eigene Akzente. Foto: al