Enttäuscht zeigte sich die Vorsitzende der Rodenberger Landfrauen darüber, dass kein Vertreter der Stadt der Einladung gefolgt war. „Weder Stadtdirektor noch einer unserer drei Bürgermeister haben den Weg zu uns gefunden. Das finde ich sehr schade”, stellte Petra Heitmann gleich zu Beginn ihrer kurzen Ansprache fest. Der guten Laune den Abend über tat dieser kleine Kritikpunkt aber keinen Abbruch. In ihrer Rede ging Heitmann auf die zahlreichen gemeinsamen Fahrten und Infoveranstaltungen ein, die im Laufe jedes Jahres angeboten werden. Und sie unterstrich, dass anders als zu Gründungszeiten vor 60 Jahren heute Frauen aus den verschiedensten Berufsgruppen zum Kreis der Landfrauen gehören.
„Wir Landfrauen haben etwas zu sagen”, stellte die Vorsitzende mit Nachdruck fest. Und sie nutzte den großen Zuhörerkreis, um noch einmal ordentlich für das Familienbuch „Kinder(er)leben” die Werbetrommel zu rühren, das von Landfrauen aus dem Kreisverband herausgeben wurde.
Die Kreisvorsitzende Rosemarie Schweer berichtete kurz von der „Grünen Woche” in Berlin, wo auch eine Delegation von Landfrauen aus Schaumburg mit dabei war. „Landfrauen engagieren sich, ohne viel von sich reden zu machen. Der ländliche Raum lebt mit von ihrem Engagement. Wir gestalten Zukunft und packen selbst mit an. Und wir geben unseren Beitrag dafür, dass der heimische Lebensraum ein bisschen wärmer wird”, hob Schweer hervor. Sie verwies auf die vielen Projekte, die die Landfrauen in Schaumburg durchführen. Eine besondere „Erfolgsgeschichte” sei dabei das „Kochen mit Kindern”, das nahezu flächendeckend angeboten wird. „Seien Sie stolz auf ihren Verein” gab sie den Anwesenden abschließend mit auf den Weg.
Einen Rückblick auf die Geschichte der Rodenberger Landfrauen gab Schriftführerin Brigitte Döpke. Sie erinnerte daran, dass auf Initiative von Gertrud Lange und 20 weiteren Frauen 1950 im „Hotel Stockholm” der Landfrauenverein Rodenberg aus der Taufe gehoben worden ist. Von den Gründungsmitgliedern lebt heute noch Herma Sieg, die aber aus gesundheitlichen Gründen an der Jubiläumsfeier nicht teilnehmen konnte. Der Mitgliedsbeitrag lag damals bei 3,20 DM im Jahr. Sie erinnerte an die Vorsitzenden der Folgejahre, von denen vier im Verlauf der Feier mit Blumensträußen geehrt wurden. Seit 2002 wird der Verein von Petra Heitmann geleitet.
Fahrten gab es viele, erinnerte die Rednerin. Die Landfrauen waren unter anderem im Berlin, in Bremen, in Bielefeld oder Nettelstedt zu Gast. Fünf Jahre lang war das „Wett-Pellen” ein besonderer Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Deisterstadt. Döpke sprach kurz Helga Lietz an, die als dreimalige Siegerin den Wanderpokal schließlich ganz behalten durfte. Mit vielen Vorträgen und einem geselligen Programm übers ganze Jahr verteilt wolle der Vorstand auch weiter nach Kräften versuchen, die Anzahl der Mitglieder zu steigern und vor allem auch verstärkt jüngere Frauen fürs Mitmachen zu gewinnen. Foto: pd