SAMTGEMEINDE LINDHORST. „So etwas habe ich noch nicht erlebt.” Wilfried Schröder, stellvertretender Gemeindebrandmeister, kann es nicht glauben - aber er hat es nachgemessen. „120 Liter Wasser sind auf einem Quadratmeter in weniger als 24 Stunden heruntergekommen”, sagt er. Und er muss es genau wissen, denn er hat die Menge in einem speziellen Behälter aufgefangen und gemessen.
Die Bäche und Kanäle in der Samtgemeinde konnten das viele Wasser nicht verkraften. Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet, ganze Landstriche standen unter Wasser. So wie an der Lüdersfelder Kreuzung, wo Hülsebrink, Schachtstraße und die L 445 aufeinandertreffen. Von dort aus, von einem langgestreckten, breiten Feld, setzte sich das Wasser Freitagvormittag in Richtung Kultur- und Sportzentrum in Bewegung, bedrohte das Gebäude, das mit Sandsäcken abgesichert werden musste, und breitete sich weiter um Wohnhäuser an der L 445 und den dort liegenden Kindergarten „De soiten Racker” aus. In dem Gebäude lief am Freitagmorgen das normale Betreuungsprogramm. Das dortige Personal reagierte, als das Wasser kam, mit Hilfe der Wehr blitzschnell: Die Eltern wurden benachrichtigt, die Kinder von Einsatzkräften der Wehr durch das Wasser zu den Eltern an die Straße getragen und das Gebäude evakuiert. Zurück in den Fluten blieben zwei einsame Autos auf dem Parkplatz. Die Wehren der Samtgemeinde waren mit über 100 Personen im Dauereinsatz.
Es wurde Hilfe beim Löschen eines kleinen Brandes geleistet - in Lüdersfeld war durch das aufsteigendes Wasser im Keller ein Zählerkasten in Brand geraten - Keller wurden leergepumpt und Sandsäcke verteilt. Mit Hilfe des Personals vom Bauhof wurden rund 1000 Säcke gefüllt. 100 davon kamen Am Riehkamp in Lindhorst zum Einsatz, 300 am Sportheim in Lüdersfeld. Die Ortswehren Beckedorf und Vornhagen halfen in Stadthagen aus, von wo aus Hilfe angefordert worden war, um der Wassermassen Herr zu werden. Foto: privat
Der Kindergarten wird evakuiert, ein Auto bleibt im Wasser zurück.
Von diesem Feld aus setzten sich die Wassermassen Richtung Sportheim und Kindergarten in Bewegung.
Der Kindergarten wurde evakuiert, ein Auto blieb im Wasser zurück.
Eigentlich nur noch zum Bierzapfen da: Das schon längst ausgemusterte Fahrzeug der Ortswehr half beim Leerpumpen des Kellers.