Suchergebnisse (AWO) | Schaumburger Wochenblatt

Rintelns stellvertretende Bürgermeisterin Astrid Teigeler Tegtmeier dankt der AWO für ihr soziales Engagement: „Sie setzen seit Jahrzehnten soziale Schwerpunkte, wo sie dringend gebraucht werden!” (Foto: ste)

Ein ganzes Jahrhundert soziale Arbeit

„100 Jahre AWO-Ortsverein Rinteln”, das Jubiläum bot der AWO bei einem Festakt die Gelegenheit, einen Blick zurück zu werfen und auch nach vorn zu blicken. AWO-Vorsitzende Ursula Neumann begrüßte dazu zahlreiche Mitglieder, Gäste sowie Vertreter befreundeter Sozialverbände im „Forum Brückentor”. Neumann würdigte das langjährige ehrenamtliche Engagement der Mitglieder und blickte auf ein Jahrhundert soziale Arbeit zurück – von der Unterstützung Bedürftiger in der Nachkriegszeit bis zu heutigen Angeboten für Familien, Senioren und Geflüchtete. Der Kreisvorsitzende der AWO Schaumburg, Heinz Janzen, hob die stetig gewachsene Vielfalt der Aufgaben hervor. Gerade in den letzten Jahren sei die Nachfrage nach sozialer Beratung, Inklusionsarbeit und Integrationsangeboten deutlich gestiegen. Die AWO sei dabei ein verlässlicher Partner und arbeite mit Kommunen und anderen Verbänden Hand in Hand. Als stellvertretende Bürgermeisterin betonte Astrid Teigler-Tegtmeier in ihrem Grußwort die wichtige Rolle der AWO in Rinteln. „Sie setzen seit Jahrzehnten soziale Schwerpunkte, wo sie dringend gebraucht werden”, so Teigeler-Tegtmeier. Renate Beu erinnerte sich als Zeitzeugin in sehr persönlichen Worten an ihre Funktionen und Arbeit in der AWO. Die Kartenspielnachmittage und die verschiedenen Fahrten und Hilfsangebote für unterschiedliche Gruppen waren für sie wichtige soziale Aufgaben. So hat sie den Ortsverein unterstützt und die Arbeit der vergangenen Jahre mit geprägt. Zum Abschluss warf Heiner Bartling einen optimistischen Blick in die Zukunft: „Wir bleiben ein verlässlicher Partner für die Menschen in Rinteln - mit Herz und Haltung.” Begleitet wurde die Veranstaltung durch musikalische Beiträge von Victor Pidpally.
Ein starkes AWO-Team mit Hammadi Hammami, Heidemarie Hanauske, Bilan Hassan Sanchez, BKK 24 Regionalleiter Dennis Busch, Jacquelin Spenst, Anna Henke, Box-Champion Piergiulio Ruhe, Göksel Bahcetepe und Viktor Ostwald freut sich über die ersten Box-Interessierten.  (Foto: ste)

Boxen soll die sozialen Tugenden stärken

Seit 2014 betreut die AWO im Auftrag des Landkreises Schaumburg geflüchtete Menschen und seit 2017 kooperiert sie mit der BKK 24 im betrieblichen Gesundheitsmanagement und in der Prävention in nichtbetrieblichen Lebenswelten. Jetzt konnte für ein neues Projekt eine Zusammenarbeit zwischen AWO, BKK 24 und dem Rintelner Box-Champion Piergiulio Ruhe vereinbart werden. Ziel des Angebots von Boxtraining ist es, die ...sozialen Tugenden“ zu stärken, so Heidemarie Hanauske als Geschäftsführerin der AWO Schaumburg. AWO-Mitarbeiter Bilal Hassan Sanchez hatte den Kontakt zu Ruhe hergestellt, denn der Boxsport fasziniert auch ihn. Bei einem Pressetermin räumt Ruhe als Europameister im Superweltergewicht vor allem ein weitläufiges Vorurteil aus dem Weg: „Wir bilden beim Boxen keine 'Schläger' aus, ganz im Gegenteil!“ Boxen stärke Eigenschaften wie Disziplin, Respekt, Selbstständigkeit und Ehrgeiz. Wer das nicht verinnerliche, habe im Boxsport keine Zukunft. Und zur Disziplin gehört auch eine typisch deutsche Eigenschaft: „Pünktlichkeit!“ Ruhe hat da seine ganz eigenen Methoden, um die in seinem Box-Gym einzufordern: „Für jede Minute Verspätung muss man 15 Liegestützen zusätzlich machen!“ Was hart klingt, ist jedoch eine erfolgreiche Erziehungsmethode: „Zum Training kommt bei mir niemand mehr zu spät“, so Ruhe. Für die von der AWO betreuten geflüchteten Menschen gibt es nun jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr in der Sporthalle der ehemaligen Pestalozzischule die Möglichkeit, an einem Boxtraining teilzunehmen. 25 Menschen unterschiedlichen Alters haben sich bereits angemeldet: „Darunter leider nur eine Frau“, so Ruhe. Perspektivisch will er für Frauen eine eigene Gruppe aufmachen. Und Boxen, so der Champion, habe noch eine weitere positive Eigenschaft: „Hier bilden sich tiefe Freundschaften untereinander aus, auch von Menschen, die sich sonst auf der Straße vielleicht nie die Hand gegeben hätten!“ Für BKK 24 Regionalleiter Schaumburg, Dennis Busche, ein guter Start für ein Angebot der Gesundheitsprävention. Die ersten Übungsleiterstunden werden von der BKK 24 übernommen, später könnte der Landkreis über Mittel aus „Bildung & Teilhabe“ bei einer Vereinsmitgliedschaft übernehmen.
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